Grünes Licht für Mittals Übernahme-Versuch von Arcelor
Die europäischen Börsenaufsichten in Luxemburg, Frankreich und Belgien haben sein Angebot genehmigt, teilte die luxemburgische Aufsichtsbehörde am Dienstagabend mit. Das Angebot des Branchenprimus Mittal Steel startet an diesem Donnerstag (18. Mai) und endet am 29. Juni. Früheren Angaben zufolge will Mittal 18,6 Milliarden Euro für Arcelor bieten, davon maximal 4,87 Milliarden Euro in bar. Der Rest der Kaufsumme soll durch Mittal-Aktien beglichen werden.
Fusion des Weltmarktführers
«Wir sind hoch erfreut, dass wir heute die Zustimmung von den meisten Regulierungsbehörden für unser Angebot erhalten haben», teilte Mittal mit. Er sei zuversichtlich, dass die Aktionäre die Chancen erkennen werden, die eine Fusion des Weltmarktführers und des Branchenzweiten mit sich bringen würde. In Kürze sei auch mit der Zustimmung der spanischen und der US-amerikanischen Aufsichtsbehörden zu rechnen. Nach Angaben der luxemburgischen Behörde CSSF beruht die Verzögerung lediglich auf besonderen Formalitäten.
Arcelor lehnt den Übernahmeversuch strikt ab
Verwaltungsr at und Management von Arcelor lehnen den Übernahmeversuch strikt ab. Arcelor hatte erst vor wenigen Tagen ein milliardenschweres Aktien-Rückkaufprogramm angekündigt, bei dem den Aktionären fünf Milliarden Euro zu Gute kommen sollten. Zudem hat der Luxemburger Stahlriese mit einer Dividendenerhöhung auf 1,85 Euro pro Aktie und dem Versprechen weiterer grosszügiger Dividenden die Aktionäre bei der Stange zu halten versucht.
Mindestens 50,1 Prozent
Mittal kündigte an, mindestens 50,1 Prozent der Aktien kaufen zu wollen. Zudem wies er darauf hin, dass es rechtlich möglich sei, das Angebot während der Frist zu verändern. Allerdings halte man aber nach wie vor das jetzige Angebot für «sehr attraktiv». Arcelor-Chef Guy Dollé hatte mehrfach erklärt, der Barteil der Offerte müsse deutlich erhöht werden. Mittal teilte mit, sein Management wolle in den kommenden 30 Tagen Kontakte zu den Arcelor-Aktionären aufnehmen. (awp/mc/gh)