Grünes Licht für Rettung von US-Zulieferer Delphi

Delphi hat sich nun den 31. August als Ziel für das offizielle Ende des Gläubigerschutzverfahrens gesetzt. In den vergangenen Jahren waren mehrere Rettungspläne immer wieder gescheitert. Der US-Teil des weltweit tätigen Konzerns hatte im Herbst 2005 Insolvenz beantragt.


Deutsche Tochter angeschlagen
Die Delphi Deutschland GmbH mit Hauptsitz in Wuppertal war davon nicht betroffen, ist aber längst selbst angeschlagen. Der nordrhein- westfälische Landtag gab ebenfalls am Donnerstag grünes Licht für eine staatliche Bürgschaft. Nach dpa-Informationen soll der deutsche Steuerzahler für 125 Millionen Euro geradestehen. Den Löwenanteil von 99 Millionen Euro trägt demnach der Bund, das Land den Rest. Das Unternehmen hat 4.500 Beschäftigte an bundesweit 19 Standorten. Ein Stellenabbau droht.


Gläubiger erhalten Zuschlag
In den USA hatte sich Delphi erst zuletzt für ein Rettungsangebot des Finanzinvestors Platinum im Verbund mit GM ausgesprochen. Am Ende bekamen nun aber die Gläubiger per Auktion den Zuschlag, ebenfalls unterstützt von GM. Als Kaufpreis verzichten die Kreditgeber auf ihnen zustehende Milliardenschulden. GM nimmt von der 1999 abgespaltenen Tochter einige Werke unter anderem für Lenksysteme zurück. Der Autobauer ist noch immer grösster Delphi-Kunde und pumpte in den vergangenen Jahren Milliardensummen in den notleidenden Zulieferer.


Viel Widerstand
Gegen den Rettungsplan gab es insgesamt mehr als 1.900 Widersprüche, vor allem von früheren Beschäftigten. Richter Robert Drain wies die am Ende verbliebenen ungelösten Einsprüche ab. Der Zulieferer soll voraussichtlich seinen Namen Delphi behalten. Konzernchef Rodney O’Neal bleibe im Amt. Die nicht verkauften Teile des Unternehmens werden abgewickelt. (awp/mc/ps/15)

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