Dies teilte die Gurit Holding AG am Montag. Dass das Unternehmen 456,2 Mio CHF Umsatz erzielt hat, 1,6% mehr als 2007, war schon Ende Januar bekannt gegeben worden. «Wir haben unsere Erwartungen erfüllt», sagte Konzernchef Rudolf Hadorn vor Medien und Analysten in Zürich. Allerdings zwingt aktuell der Nachfrageeinbruch zu Stellenstreichungen: In Kanada fallen 213 Arbeitsplätze weg, in China 40. Ab Mai sollen aber wieder Mitarbeiter eingestellt werden.
EBIT gesteigert
Beim Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) konnte Gurit den Vorjahrsverlust von 4,1 Mio CHF in ein Plus von 23,9 Mio CHF (ohne Sondereffekte) verwandeln. Die EBIT-Marge (Betriebsergebnis gemessen am Umsatz) stieg auf 5,2%, nachdem vor Jahresfrist -0,9% angegeben werden mussten. Rund 5,5 Mio CHF trug dazu die Schwäche des Britischen Pfunds bei. Gurit unterhält Produktionsstätten in Grossbritannien. 2,1 Mio CHF des Betriebsergebnisses gehen auf die Trennung von der Wintersport-Sparte zurück.
Finanziell stabiler
«Gurit hat die finanzielle Stabilität wiederlangt», so Hadorns Kommentar. Das Unternehmen hat Betriebsabläufe gestrafft, das Management ausgebaut und gleichzeitig Kosten gespart. Die Sparte Windenergie konnte in die schwarzen Zahlen zurückgebracht werden. Auch die Kapitalbewirtschaftung wurde effizienter. Hadorn unterstrich die finanzielle Solidität von Gurit mit dem Hinweis auf die Eigenkapitalquote von 67,5%.
Ausblick durchwachsen
Wie es weitergeht, ist dennoch ungewiss. In der Sparte Schiffsbau gingen im zweiten Halbjahr 2008 die Verkäufe zurück. Die Situation gestalte sich weiterhin schwierig, sagte Hadorn. Auch der Markt für Luxusautos und teure Yachten entwickle sich zusehends schlechter. Geringere Investitionen in erneuerbare Energien wegen des niedrigen Ölpreises und wirtschaftliche Probleme einiger Kunden werden Gurit in naher Zukunft beschäftigen. Mittel- und Langfristig seien die Aussichten gut, sagte Hadorn, da Gurit in ausgesprochenen Wachstumsmärkten tätig sei.
Kein Ausblick
Einen konkreten Ausblick für 2009 machte Hadorn nicht. Dazu seien die Marktbedingungen zu unsicher. «2009 ist vernünftig angelaufen, stimmt uns aber nicht euphorisch», sagte der Unternehmenschef. Erklärtes Ziel sei aber, die EBIT-Marge von 5,2% zu halten. Hat die Weltwirtschaft die Krise einmal überwunden, möchte Gurit eine EBIT-Marge von 8 bis 10% erreichen.
Ergebnis über Markterwartungen
Gemäss Analysten erlaubt es die verbesserte Finanzsituation dem Unternehmen, gut durch ein schwieriges 2009 zu kommen. Das Jahresresultat übertraf die Erwartungen zahlreicher Experten. Am frühen Nachmittag lag die Gurit-Aktie in einem schwächeren Gesamtmarkt (SPI) 4,7% im Plus und kostete 361,25 CHF. (awp/mc/ps/24)