Unmittelbar nach dem Unwetter war noch von 50 Mio CHF die Rede gewesen. Mit 10’000 geschädigten Versicherten entspricht dies dem grössten Hagelereignis in der Geschichte der Freiburger Versicherung. Ein ähnliches Bild im Kanton Bern: Rund 15’000 Hausbesitzer beklagten kaputte Dächer, Fassaden oder Fenster. Die kantonale Gebäudeversicherung geht inzwischen von einem Schaden in Höhe von 60 Mio CHF aus – auch hier ein Rekordwert, wie die Versicherung am Montag mitteilte. Unmittelbar nach dem Hagelzug lag die Schätzung bei 30 Mio.
Rekordschäden ebenso in weiteren Kantonen
Auch im Waadtland und in der Innerschweiz wütete der Sturm nicht zu knapp. Im Kanton Waadt betragen die Gebäudeschäden mindestens rekordhohe 40 Mio, der Kanton Luzern beziffert die verursachten Kosten auf 20 bis 25 Mio CHF, wie eine Anfrage vom Montag ergab. Doch nicht nur Gebäude, auch viele Autos und Mobiliar wurden beschädigt. Vor allem Schäden an Fahrzeugen hinterliessen bei den privaten Versicherern der Schweiz eine gesalzene Rechnung.
Auch Ackerbau arg getroffen
Ob Axa Winterthur, Mobiliar, Allianz Suisse oder die Vaudoise Versicherung: Der geschätzte Schaden liegt bei den von der Nachrichtenagentur SDA angefragten Unternehmen zwischen 30 und 70 Mio CHF. Insgesamt summieren sich die Kosten der kontaktierten Firmen auf rund 200 Mio CHF. Auch der Ackerbau litt unter dem Hagel: Die Schweizer Hagelversicherung bezifferte die Schäden an Mais-, Raps- oder Kartoffelnfeldern letzte Woche auf über 35 Mio CHF.
Hagelkörner gross wie Golfbälle
Am 23. Juli waren mehrere heftige Gewitter über das Mittelland gezogen. Sie brachten Hagel mit Körnern so gross wie Golfbälle, Regen und Windböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 154 Kilometern in der Stunde. (awp/mc/ps/28)