Hamdani in Sicherheit – Weitere Bemühungen um Göldi-Freilassung

«Wir sind sehr zufrieden für ihn und seine Familie», sagte auch Altit. Vollständig erleichtert würden sie aber erst sein, sobald auch Max Göldi zu seiner Familie heimreisen könne, gab er zu bedenken. Laut seinem libyschen Anwalt, Salah Zahaf, befindet sich Hamdani derzeit auf Djerba in Tunesien. Er werde noch am Nachmittag in Genf erwartet. Nach Angaben von dessen Ehefrau Bruna Hamdani ist er sehr müde. Ihr Mann wisse momentan noch nicht so recht, war er tun wolle, sobald er zu Hause sei, sagte sie gegenüber der Nachrichtenagentur SDA.


Libyen befriedigt über Göldi-Festnahme
Tripolis zeigte sich am Dienstag zufrieden, dass die Schweiz seine Forderung gehört habe und Max Göldi nun in libyscher Gewahrsam sei. Indem er sich der Polizei gestellt habe, könne er nun vor dem Obergericht Rekurs einlegen, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur Jana Aussenminister Moussa Koussa.


Schweiz hofft auf schnelle Lösung
Das EDA teilte mit, dass die sichere Rückkehr von Göldi nun «im Zentrum unserer Bemühungen» stehe. «Wir sind voller Zuversicht, dass in Kürze eine Lösung gefunden wird, die auch ihm eine Heimkehr zu seiner Familie ermöglicht», hiess es in der EDA-Mitteilung weiter. Die Familie und sein Arbeitgeber ABB bestätigten, dass Göldi der Aufforderung der libyschen Behörden gefolgt sei und sich am Montag der Polizei gestellt hat. Er war am Montagmittag von libyschen Behördenvertretern in Handschellen abgeführt worden.


Aufenthaltsort von Göldi unklar
Er soll laut seinem libyschen Anwalt im Gefängnis von Aïn Zara eine viermonatige Haftstrafe wegen Visavergehen absitzen. Der Aufenthaltsort von Göldi blieb am Dienstag unklar. Laut Amnesty International ist es nicht sicher, ob er sich wirklich in dem Gefängnis bei Tripolis befinde.


Während Monaten in der Schweizer Botschaft
Göldi und Hamdani hielten sich während Monaten aus Furcht vor libyschen Repressalien in der Schweizer Vertretung auf. Der für ABB in Libyen tätige Göldi wurde wegen illegalen Aufenthalts in einem Revisionsverfahren zu vier Monaten Haft verurteilt. Hamdani hingegen wurde vom Vorwurf des illegalen Aufenthalts und illegaler wirtschaftlicher Tätigkeiten freigesprochen. Die beiden Männer werden seit Juli 2008 in Libyen festgehalten und an der Ausreise gehindert worden.


Reaktion auf Gaddafi-Verhaftung
Die juristischen Verfahren gegen die beiden Schweizer Staatsbürger galten als Reaktion auf die kurzzeitige Festnahme von Hannibal Gaddafi, einem Sohn des libyschen Machthabers, im Sommer 2008 in Genf. Dem Gaddafi-Sohn und seiner ebenfalls festgenommenen Frau war damals vorgeworfen worden, zwei Hausangestellte misshandelt zu haben.


Lob für Vermittlungsbemühungen der EU
Zufrieden mit den Vermittlungsbemühungen der EU zeigte sich die Aussenpolitische Kommission des Nationalrates. «Das war eine grosse Geste der EU. Man darf sehr dankbar sein», sagte Kommissionspräsidentin Christa Markwalder. Angesichts der momentanen Situation müsse die Schweiz an den Visa-Restriktionen gegenüber der libyschen Elite festhalten.  (awp/mc/pg/09)

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