Handelsvolumen mit Deutschland erstmals über 100 Mrd. Franken
Unterstützt von der guten Konjunktur konnten die Schweizer Firmen 2007 ihre Ausfuhren nach Deutschland um 14,9% auf 41,2 Mrd CHF steigern. Die Einfuhren aus Deutschland stiegen um 12,9% auf 62,2 Mrd CHF, wie die Handelskammer Schweiz-Deutschland an ihrer Jahresmedienkonferenz in Zürich mitteilte.
Wichtigster Schweizer Handelspartner
Deutschland sei für die Schweiz nach wie vor der wichtigste Handelspartner, sagte Handelskammer-Direktor Ralf J. Bopp. Ein Drittel aller Einfuhren in die Schweiz stamme aus dem nördlichen Nachbarland. Das sei mehr als aus Italien, Frankreich, Belgien, Österreich und den Niederlanden zusammen.
Maschinen und Chemikalien mit grösstem Exportanteil
Von den Ausfuhren aus der Schweiz gehen 20,8% nach Deutschland. Das sind doppelt so viele wie ins zweitwichtigste Exportland USA. Rund je 26% der Exporte machen Maschinen und Chemikalien aus. Dahinter folgen Metallwaren (14%) sowie Uhren und Präzisionsinstrumente (10,8%). Bei den Importen aus Deutschland dominieren mit einem Anteil von 23,9% Maschinen, Apparate und Elektronik. 16,8% entfallen auf Chemikalien und 13,3% auf Metallwaren.
Starkes Wachstum bei Direktinvestitionen
Ein starkes Wachstum gab es 2007 bei den Direktinvestitionen. Mit 13,25 Mrd EUR erreichten die Investitionen deutscher Unternehmen in der Schweiz einen Rekordwert. In der Statistik niedergeschlagen hätten sich einige grosse Einzeltransaktionen, stellte Bopp fest. Im Gegenzug investierten Schweizer Unternehmen etwas mehr als 1 Mrd EUR in Deutschland. Die «gewohnte Schwankungsbreite» der letzten Jahre sei damit deutlich übetroffen worden, wurde betont. Im Jahre 2006 investierten Schweizer Unternehmen lediglich 201 Mio CHF. In der Liste der wichtigsten ausländischen Investoren in Deutschland belegt die Schweiz den sechsten Rang.
Deutlich mehr Dienstleistungen aus Deutschland
Deutlich angestiegen ist der Export von Dienstleistungen aus Deutschland in die Schweiz. Die Einnahmen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 15,2% auf 11,91 Mrd EUR. Dank den bilateralen Verträgen seien deutsche Dienstleister in der Schweiz hoch im Kurs, stellte Marion Viol, Mitglied der Handelskammer-Geschäftsleitung, fest.
KMU-Betriebe dominieren
Wichtigste Handelspartner der Schweizer Unternehmen waren mit einem Anteil von gegen 60 Prozent das stark industrialisierte Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Eine untergeordnete Rolle spielten bei den Importen und Exporten die neuen Bundesländer. Die meisten am Aussenhandel Deutschland-Schweiz beteiligten Unternehmen seien KMU-Betriebe, betonte Bopp. Für diese seien im Auslandgeschäft Marktnähe, Sprachverständnis, Vertragssicherheit und ähnliche Geschäftsgepflogenheiten wichtige Faktoren. (awp/mc/pg)