Hannover Rück: Gewinn sinkt 2005 nicht so stark wie erwartet

Der Überschuss sei wegen der aussergewöhnlich hohen Schadensbelastung aus Naturkatastrophen von 279,9 Millionen Euro auf 49,3 Millionen Euro gesunken, teil te das im MDAX notierte Unternehmen am Donnerstag in Hannover mit. Vor Zinsen und Steuern verdiente der Rückversicherer 122,2 (Vorjahr: 538,8) Millionen Euro. Bei beiden Werten hatten die von dpa-AFX befragten Experten mit einem deutlicheren Rückgang gerechnet.


Viertgrösster Rückversicherer der Welt
Die Nettoprämien seien um 2,2 Prozent auf 7,738 Milliarden Euro gestiegen. Die befragten Analysten hatten mit einem leichten Rückgang gerechnet. Bei den Bruttoprämien verzeichnete die Hannover Rück einen Anstieg um 1,1 Prozent auf 9,668 Milliarden Euro. Die Hannover Rück ist nach eigenen Angaben derzeit gemessen an den Brutto- und Nettoprämien nach der Münchener Rück , der Swiss Re und Berkshire Hathaway der viertgrösste Rückversicherer der Welt.


Spezialversicherungsgeschäft überraschend stark
Das Kapitalanlageergebnis legte im vergangenen Jahr um 4,1 Prozent auf 1,123 Milliarden Euro zu. Bei den einzelnen Sparten schnitt das Spezialversicherungsgeschäft im vierten Quartal überraschend stark ab und kehrte zwischen Oktober und Dezember in die Gewinnzone zurück. Analysten hatten mit weiter roten Zahlen im vierten Quartal gerechnet. Auf Jahressicht blieb in dem Segment «Speciality Insurance» noch ein Verlust von 2,4 Millionen Euro nach einem Minus von 90,7 Millionen Euro in 2004. In dem Segment übernimmt die Hannover Rück von Erstversicherern Spezialrisiken wie zum Beispiel für Kunstsammlungen oder Mobilfunk-Schäden.


Hohe Schadensbelastung drückt Gewinn
Im grössten Unternehmensbereich, der Schaden-Rückversicherung, sank der Gewinn wegen der hohen Schadensbelastung aus den zahlreichen grossen Naturkatastrophen, die das Ergebnis insgesamt mit rund einer Milliarde Euro belasteten, von 270,7 Millionen Euro im Vorjahr auf 4,3 Millionen Euro. Die für den Bereich wichtige Schaden-Kostenquote (combined ratio) sei von 97,2 Prozent auf 112,8 Prozent gestiegen. Zulegen konnte dagegen die Sparte Personen-Rückversicherung, die Prämienvolumen und Gewinn zweistellig steigern konnte und damit im vergangenen Jahr die wichtigste Gewinnstütze des Konzerns war. In der Finanz-Rückversicherung gingen der Gewinn und die Prämieneinnahmen deutlich zurück. (awp/mc/ab)

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