Hannover Rück: Operatives Quartalsgewinn-Plus unter Erwartung

Im Auftaktquartal 2005 wuchs der operative Gewinn (EBIT) im Jahresvergleich von 154,5 auf 179,5 Millionen Euro. Von dpa-AFX befragte Experten hatten im Schnitt 186 Millionen Euro geschätzt. Der Überschuss kletterte um 11,1 Prozent auf 107,7 (Vorjahr: 96,9) Millionen Euro und übertraf damit die Erwartungen. Analysten hatten 104 Millionen Euro vorhergesagt. Die Bruttoprämien legten um 6,2 Prozent auf 2,62 (2,46) Milliarden Euro zu. Die Experten hatten dagegen mit einem Rückgang auf 2,41 Milliarden Euro gerechnet. Die Nettoprämien stiegen um 11,2 Prozent auf 1,78 (1,60) Milliarden Euro. Die Branchenbeobachter waren lediglich von 1,66 Milliarden Euro ausgegangen.


Stürmischer Jahresbeginn

«Auf der Schadenseite hat das Jahr 2005 stürmisch begonnen», teilte die Hannover Rück weiter mit. Der Wintersturm «Erwin» sowie zwei Feuerschäden und ein Kreditschaden führten zu einer Nettobelastung von 93,3 Millionen Euro (Vorjahr 28,3 Mio Euro). Die Combined Ratio im Segment Schaden-Rückversicherung verschlecherte sich auf 97,1 (95,4) Prozent. Analysten hatten 96,6 Prozent prognostiziert. Liegt diese kombinierte Schaden-Kosten-Quote unter 100 Prozent, erzielt ein Versicherer operativ Gewinne. Das voriges Jahr defizitäre Programmgeschäft verbuchte im Auftaktquartal 2005 einen operativen Gewinn von 16,1 (22,3) Millionen Euro.

Unter den Erwartungen

«Weitgehend zufrieden» zeigte sich die Hannover Rück mit der Entwicklung des Kapitalanlageergebnisses. Es sank allerdings deutlich stärker als von Analysten erwartet auf 247,2 (298,5) Millionen Euro. Experten hatten im Schnitt 274,6 (298,5) Millionen Euro angenommen.

Optimistisch für 2005

Auf das Gesamtjahr blickt der Rückversicherer optimistisch. «Wir erwarten für den weiteren Verlauf des Berichtsjahres 2005 eine positive Geschäftsentwicklung», sagte Konzernchef Wilhelm Zeller. Für 2005 erwarte die Hannover Rück weiterhin einen «sehr positiven» versicherungstechnischen Cashflow und damit einen weiteren Zuwachs der Kapitalanlagen. Bei leicht ansteigenden Zinsen sollten daher auch die Kapitalanlageerträge erneut etwas zulegen.

Schaden-Rückversicherung bleibt gut

Im mit Abstand grössten Geschäftsfeld Schaden-Rückversicherung ist das Raten- und Bedingungsniveau nach Unternehmensangaben unverändert gut. Daher gehe die Hannover Rück von einem anhaltenden Prämienwachstum aus. Wenn sich Grossschäden sich im weiteren Jahresverlauf im langjährigen Durchschnitt bewegten, dürfte das Ergebnis in der Schaden-Rückversicherung steigen. In der Personen-Rückversicherung erwarten die Hannoveraner in Originalwährung weiterhin ein zweistelliges Prämienwachstum, vor allem aus Deutschland, Grossbritannien und den asiatischen Märkten. Insgesamt gehe die Hannover Life Re von einem deutlichen Ergebniszuwachs aus.

Rückgang bei Finanz-Rückversicherung

In der Finanz-Rückversicherung rechne die Hannover Rück unverändert mit einem Prämienrückgang im zweistelligen Prozentbereich. «Der Jahresüberschuss dürfte sich aber weiterhin sehr attraktiv gestalten», hiess es. Im Programmgeschäft dürften sich die Prämieneinnahmen gegenüber dem Vorjahr verringern. Die Anstrengungen der Clarendon sollten ein positives Ergebnis möglich machen, das an das Jahr 2003 (42,2 Mio Euro) anknüpfe und somit mindestens die Kapitalkosten decken werde. (awp/mc/as)
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