Hannover Rück: Schadenbelastung nach Orkan «Kyrill» bei 120 bis 180 Mio Euro

Das teilte die im MDAX notierte Gesellschaft am Montag in Hannover mit. Vorstandschef Wilhelm Zeller betonte: «Wir liegen nach ‹Kyrill› im Rahmen der zu erwartenden Belastungen.» Das Grossschadenbudget der Hannover Rück unterstelle einen Schadenverlauf innerhalb des langjährigen Durchschnitts für das Gesamtjahr; dieser entspreche rund acht Prozent der erwarteten Nettoprämie der Schaden-Rückversicherung.


Insgesamt versicherter Schaden von 4 bis 7 Milliarden Euro
Ingesamt verursachte «Kyrill», der am 18. und 19. Januar über weite Teile Europas fegte, einen versicherten Schaden von 4 bis 7 Milliarden Euro, wie die Hannover Rück weiter mitteilte. Die genaue Höhe des Schadens sei wegen der vielen kleinen und mittleren Schäden sowie der Vielzahl der betroffenen Länder derzeit aber nicht annähernd verlässlich abschätzbar.


Der Wind weht nicht nur in den USA
Der grösste Teil der Netto-Schadenbelastung der Hannover Rück entfalle auf Deutschland. Entlastend wirke sich dabei die zum 1. Januar 2007 um 106 auf 520 Millionen US-Dollar aufgestockte Katastrophenanleihe «K5» (Risikoverbriefung) aus. Konzernchef Zeller gab sich zudem optimistisch, was künftige Vertragsverhandlungen des Rückversicherers mit seinen Kunden angeht: «Der schwere Sturm wird sich im kommenden Jahr positiv auf die Ratenentwicklung bei der Katastrophenrückversicherung in Europa auswirken.» «Kyrill» habe den europäischen Versicherern gezeigt, dass der Wind nicht nur in den USA, sondern auch in Europa wehe, sagte Zeller mit Blick auf die ungewöhnlich heftigen Hurrikanperioden 2004 und 2005.


Münchener Rück
Der Branchenzweite Münchener Rück hatte den Versicherungsschaden nach dem Orkan jüngst auf 5 bis 7 Milliarden Euro geschätzt. Alleine auf die Münchener Rück komme eine Schadenbelastung von bis zu 600 Millionen Euro vor Steuern zu. Darin sei die Erstversicherungstochter Ergo bereits enthalten. (awp/mc/gh)

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