Hannover Rück will Katastrophenrisiken verbriefen
«Das Kapital wird von nordamerikanischen Private-Equity- und Hedge-Fonds zur Verfügung gestellt», sagte Vorstandschef Wilhelm Zeller der «Financial Times Deutschland» (FTD, Montag). Vor zwei Wochen hatte Konkurrent Münchener Rück eine Katastrophenanleihe von 110 Millionen Euro begeben. Bei den so genannten Cat-Bonds erhalten Anleger einen höheren Zins als marktüblich. Kommt es zu Grossschäden, ist ihr Kapital ganz oder teilweise verloren – das erhält dann der Rückversicherer.
Grossschäden von 1,03 Milliarden Euro
Die Hannover Rück muss 2005 eine Belastung von 1,03 Milliarden Euro aus Grossschäden verkraften. Ursprünglich wollte Zeller 2005 einen Gewinn von 430 Millionen Euro bis 470 Millionen Euro erzielen. Nach dem Hurrikan «Katrina» senkte er das Gewinnziel auf 309 Millionen Euro, den Vorjahreswert. Seit «Rita» und «Wilma» zuschlugen, spricht Zeller nur noch von einer «schwarzen Null». Die Dividende für 2005 werde wahrscheinlich ausfallen.
«Wilma» hat uns den Rest gegeben
Der viertgrösste Rückversicherer der Welt macht einen grösseren Anteil seines Umsatzes in Katastrophendeckungen als die Rivalen Swiss Re und Münchener Rück. Zeller verteidigte diese Geschäftspolitik. «Die Rückversicherung von Naturkatastrophenrisiken war immer unser profitabelstes Geschäft.» 2005 werde das erste von 39 Jahren ohne Gewinn in dieser Sparte sein. «Selbst nach ,Katrina› waren wir noch in den schwarzen Zahlen», sagte Zeller. «‹Wilma› hat uns den Rest gegeben.» (awp/mc/gh)