Hans Josephsohn: Zwei grosse Einzelausstellungen in St. Gallen und Appenzell

In enger Absprache öffnen die beiden Häuser unterschiedliche Perspektiven auf das Werk des Bildhauers, der kürzlich den Zürcher Kunstpreis erhalten hat.
 









Die Entwicklung des Werkes
St. Gallen thematisiert die langfristige Werkentwicklung, Appenzell präsentiert aktuelle Bronzen im Dialog mit dem zeitgenössischen Museumsbau. Das Kesselhaus Josephsohn ist seit 2004 öffentliche Werkschau und Archiv der Plastiken Hans Josephsohns. In der grossen Halle einer alten Färberei im Westen St. Gallens werden Bronzen und Gipsoriginale aus allen Schaffensphasen ab den 40er Jahren bewahrt, die in der benachbarten Kunstgiesserei gegossen und restauriert werden.


Werkprozess 1947 bis 2005
In der aktuellen Ausstellung «Werkprozess 1947 bis 2005» zeigt der Architekt Lukas Furrer als Kurator zusammen mit Felix Lehner, dem Leiter der Kunstgiesserei und Initiator des Kesselhauses, Abläufe und Zusammenhänge in der Entstehung einzelner Skulpturen. Zu sehen sind Bronzegüsse und deren Gipsoriginale, schnelle Skizzen aus Gips und Ton sowie Zwischenschritte einer zum Teil viele Jahre dauernden Formsuche. Dazu wurden viele noch nie gezeigte Werke aus dem Zürcher Atelier des Künstlers nach St. Gallen gebracht.


Übersicht in der Ausstellung.


Die ganzen Formen in starker Ausdruckskraft.



Skulpturen 1980 bis 2005 im Museum Liner Appenzell
Im Museum Liner Appenzell zeigen der Konservator der Stiftung Liner Toni Stooss und Lukas Furrer «Skulpturen 1980 bis 2005». Die zwölf Räume und Foyers des Museums Liner werden von rund 30 grossformatigen Bronzen Hans Josephsohns neu geprägt durch überlebensgrosse Halbfiguren, mächtige Liegende und Reliefs. Die konzentrierte Raumfolge der Architekten Gigon/Guyer eignet sich besonders für eine neue Bestandsaufnahme der aktuellen Plastik des Künstlers. Zahlreiche neue Güsse sind in St. Gallen im Hinblick auf diese Ausstellung gemacht worden. Hans Josephsohn, geboren 1920 im ostpreussischen Königsberg, arbeitet seit den 40er Jahren in seinem Zürcher Atelier an einem eng gefassten figürlichen Formenfeld. Die Vorstellung des Künstlers von einer realen Figur oder einer Begegnung führt über eine intensive Suche zu einer vielstimmigen Ruhe im Verhältnis der plastischen Proportionen. Die Komponenten einer Figur beleben sich untereinander durch die spannungsvolle Beziehung ihrer Maße und Positionen. Im Wesen eines dauernden Dialoges gelangen die Plastiken als gesamtheitliche Baukörper zu ihrer offenen Form.



Öffnungszeiten Kesselhaus
Dienstag bis Freitag, 10 bis 12 Uhr, 14 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag, 11 bis 17 Uhr


Öffnungszeiten Museum Liner
April ? Oktober
Dienstag ? Freitag
10.00 ? 12.00 Uhr
14.00 ? 17.00 Uhr
Samstag / Sonntag 11.00 ? 17.00 Uhr


Katalog: Hans Josephsohn. Neuerscheinung im Verlag Scheidegger & Spiess
Im Zürcher Verlag Scheidegger & Spiess erscheint Mitte Mai 2005 die Monografie von Gerhard Mack «Hans Josephsohn» mit Fotografien von Georg Gisel.

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