Harte Sparmassnahmen für Griechen in Sicht
Dies hatte der griechische Regierungschef Giorgos Papandreou am Vorabend seinen Kollegen beim Gipfeltreffen der Europäischen Union (EU) in Brüssel versprochen. Hierfür wolle er drastische Massnahmen treffen.
Sondersteuer auf Immobilien
Als mögliche Massnahmen nennen Kreise des Athener Finanzministeriums die Einfrierung der Gehälter für mindestens drei Jahre, die Abschaffung von Überstunden im öffentlichen Bereich und die Versetzung überflüssiger Beamten in anderen Behörden. Für je 50 in Rente gehende Beamte sollen demnach nur noch 15 neue angestellt werden. Eine Sondersteuer soll künftig auf alle Immobilien erhoben werden, die mehr als 200 Quadratmeter gross sind. Zudem sollen die indirekten Steuern für Tabak, Spirituosen und Treibstoffe drastisch erhöht werden. Diese seien nur einige Massnahmen, die sehr schmerzhaft sein würden, berichtete die Athener Zeitung «Apogevmatini».
Krisentreffen
Die politische Elite Griechenlands will bei einem grossen Krisentreffen gemeinsam nach Wegen suchen, wie eine mögliche Staatspleite des hochverschuldeten Euro-Landes abgewendet werden kann. Der Präsident der Republik Griechenland Karolos Papoulias bezeichnete das Gespräch als «national notwendig». Das Krisentreffen unter seinem Vorsitz wird am kommenden Dienstag stattfinden. «Danach wird der Steuersturm kommen», hiess es in einem Kommentar des griechischen Rundfunks am Freitagmorgen.
Neuverschuldung bei dramatischen 12,7 Prozent
Die griechische Neuverschuldung übersteigt mit 12,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts die erlaubte Obergrenze von drei Prozent bei Weitem. Am Dienstag hatte die Ratingagentur Fitch die Kreditwürdigkeit Griechenlands auf BBB+ von A- herabgestuft. Bereits am Montag hatte die Ratingagentur S&P davor gewarnt, dass die Bonitätsnote A- akut gefährdet sei. (awp/mc/ps/33)