Hedge-Fonds nehmen Schwellenländer ins Visier

Das lässt immer mehr Anleger auf Schwellenländer ausweichen, die jedoch auch mit hohem Risiko behaftet sind, wie das Handelsblatt berichtet. Denn Strategien wie Long/Short-Equity funktionieren durch ihre grosse Popularität nicht mehr wie gewünscht. Die Grundlage wäre dabei der gleichzeitige Kauf von über- beziehungsweise unterbewerteten Aktien und damit die Ausnutzung ineffizienter Märkte. Da nun aber Anleger verstärkt auf dieselben Aktien setzen, erhöht dies die Effizienz der Märkte und macht die Strategie wirkungslos. Das Ausnutzen von ineffizienten Märkten in Schwellenländern könnte zumindest eine kurzfristige Lösung für dieses Problem sein.


Neue Anklageklassen im Blickfeld
Neben Aktienbörsen in Schwellenländern können auch neue Anlageklassen, die nicht so sehr im Blickfeld der Analysten stehen, neue ineffiziente Märkte darstellen. Dazu zählen beispielsweise Biotreibstoffe, Kreditderivate, Wetterderivate oder Emissionszertifikate. «Die grössten Chancen bestehen für die Branche der Hedge-Fonds an diesen ineffizienten Märkten», meint Franz Hartlieb von Hasenbichler Asset Management in Wien. Doch er weist auch darauf hin, dass Investitionen auf diesen Märkten sehr risikoreich sind. Das resultiert aus der oftmals fehlenden Liquidität sowie aus der weit verbreiteten Intransparenz.


Auch so genannte strategische Metalle wie beispielsweise Kobalt, Vanadium, Molybdän, Quecksilber und Chrom rücken derzeit stärker ins Blickfeld von risikofreudigen Anlegern, da an den Buntmetallmärkten für Kupfer, Aluminium, Nickel, Blei, Zink und Zinn nur noch geringe Renditechancen zu erwarten sind.


Problematisch ist hierbei jedoch, dass strategische Metalle nicht an Börsen gehandelt werden und ihre Preisfindung als ausgesprochen ineffizient gilt. Zudem fehlen oft verlässliche Informationen über die Angebots- und Nachfrage-Situation. Deshalb wird schon seit Längerem darüber diskutiert, börsengehandelte Kontrakte auf diese Nebenmetalle zu schaffen. In Europa ruft dies jedoch Skepsis hervor, da der Handel mit Nebenmetallen nur ein geringes Volumen aufweist und die Standardisierung von Kontrakten mit sich bringen würde. (pte/mc/pg)

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