Heineken steigert Gewinn trotz niedrigerem Absatz
Der Überschuss stieg dabei um 18 Prozent auf 1,05 Milliarden Euro. Als Grund wurden Kostensenkungen und Preiserhöhungen genannt. Dabei wurden die Erwartungen der Analysten weitgehend erfüllt.
5 % weniger Bier abgesetzt
Der Konzern setzte im Krisenjahr 2009 weltweit 125,2 Millionen Hektoliter ab und damit rund 5 Prozent weniger Gerstensaft als noch im Vorjahr. Mit 11 Prozent ging der Bierkonsum in Ost- und Zentraleuropa am stärksten zurück, in Westeuropa um 5 Prozent. In Afrika und im Nahen Osten stieg er um 9,2 Prozent. Der konzernweite Absatz habe sich in der zweiten Jahreshälfte besser entwickelt als in der ersten – unter anderem wegen des heissen Sommers in Europa. Die Heineken-Aktie gewann am Mittag um 2,75 Prozent auf 36,00 Euro.
Sparprogramm wirkt
Verluste durch den geringeren Bierkonsum wurden neben Kostensenkungen auch durch profitable Zukäufe – darunter das britische Brauereiunternehmen Scottish & Newcastle und der mexikanische Konkurrent FEMSA Cerveza – wettgemacht. Das Kostensenkungsprogramm, mit dem 2009 vor Steuern 155 Millionen Euro gespart wurden, werde konsequent fortgesetzt, erklärte Heineken-Chef Jean-François van Boxmeer.
Auch 2010 Billig-Biere im Trend
Im zurückliegenden Jahr habe «der Biersektor eine der schwierigsten Marktsituationen aller Zeiten durchgemacht», sagte er. Auch 2010 sei in vielen Regionen damit zu rechnen, dass Biertrinker eher zu billigeren Angeboten greifen und teurere Marken öfter im Regal stehen lassen, hiess es bei dem Konzern, der in Deutschland unter anderem Marken wie Hacker-Pschorr, Kulmbacher und Paulaner produziert. Es werde nicht möglich sein, 2010 noch einmal Preiserhöhungen wie im vergangenen Jahr durchsetzen zu können.
Neue Aktien für FEMSA-Kauf
Gesunkenen Preisen für Rohstoffe stünden in diesem Jahr höhere Kosten für Energie und Marketing gegenüber. Durch das insgesamt positive Ergebnis werde Heineken eine um knapp 5 Prozent erhöhte Dividende von 0,65 Euro je Aktie zahlen.
Den Kauf des mexikanischen Bierbrauers FEMSA will Heineken mit der Ausgabe von rund 86 Millionen neuen eigenen Aktien finanzieren. Den Aktionären seien darüber hinaus über einen Zeitraum von nicht mehr als fünf Jahren weitere 29 Millionen Heineken-Aktien versprochen worden. Diese will der Konzern am Markt kaufen und über den Barmittelzufluss finanzieren. Heineken rechnet mit einem Abschluss der Transaktion im zweiten Quartal dieses Jahres. (awp/mc/pg/12)