Helvetia: Wachstum in allen Sparten und Märkten
Den negativen Auswirkungen der Finanzkrise konnte sich Helvetia nicht ganz entziehen. Die Folgen konnten jedoch dank einer vorsichtigen Anlagepolitik und eines Wachstums im Kerngeschäft in Grenzen gehalten werden. Die Bruttoprämieneinnahmen stiegen um 3,8% auf 5’712,3 Mio CHF. Während die Lebensparte ein Wachstum um 6,0% auf 3’067,0 Mio CHF erreichte, sank das Geschäftsvolumen im Nichtlebensegment um 1,3% auf 2’560,3 Mio CHF. Das Ergebnis aus Kapitalanlagen ging markant auf 72,0 (1’040,0) Mio CHF zurück.
Reingewinn sinkt auf 230,5 Mio. Franken
Das Ergebnis vor Steuern wird mit 295,6 (505,5) Mio CHF ausgewiesen. Dazu hat das Nichtlebengeschäft 350,2 (286,5) Mio CHF beigetragen. Darin enthalten ist allerdings eine Auflösung nicht mehr benötigter Reservierungszuschläge von netto 197 Mio CHF. Das Lebengeschäft belastete die Rechnung mit 7,7 Mio CHF, nach einem Beitrag von 190,6 Mio CHF im Vorjahr. Der Reingewinn sank auf 230,5 (402,0) Mio CHF. Die Solvabilität beläuft sich auf 207,7 (217,4)%. Im Nichtlebengeschäft verbesserte sich die Combined Ratio (netto) auf 89,9 (94,5)%. Dabei hätten ausser Österreich alle Geschäftseinheiten eine Combined Ratio unter 100% ausgewiesen, sagte CFO Paul Norton an der Medienkonferenz.
Dividende von 13,50 CHF vorgeschlagen
Zum «sehr guten» operativen Ergebnis hätten alle Sparten und Ländermärkte beigetragen, so CEO Stefan Loacker. «Die bisher erfolgreiche Strategie des profitablen Wachstums werden wir daher konsequent und umsichtig weiter verfolgen», so Loacker weiter. Den Aktionären schlägt der Verwaltungsrat eine Dividende von 13,50 CHF vor. Im Vorjahr setzte sich die Ausschüttung zusammen aus einer Dividende von 15,00 CHF und einer einmaligen Nennwertrückzahlung anlässlich des 150-Jahre-Jubiläums von 9,90 CHF je Aktie.
Starkes Schweizer Geschäft
Im Schweizer Geschäft nahm das Bruttoprämienvolumen im Berichtsjahr um 8,1% auf 3’053 Mio CHF zu. Davon entfielen 2’426 Mio CHF (+9,9%) auf das Leben- und 627 Mio CHF (+1,6%) auf das Nichtlebengeschäft. Vor Steuern trug das Inlandgeschäft 164 Mio CHF (-26,3%) zum Gewinn bei. Mit einer Combined Ratio von 76,6% wurde im Schweizer Geschäft das beste technische Ergebnis erzielt.
Bei Strategie-Umsetzung auf Kurs
Bei der Umsetzung der Strategie 2007-2010 sei die Gruppe «gut auf Kurs», so Loacker. Die Strategie sieht unter anderem ein Wachstum im Vertrieb, einen Ausbau des Lebengeschäftes, eine Senkung des Kostensatzes im Nichtlebengeschäft und ein Wachstum durch Akquisitionen vor. Für das Geschäftsjahr 2009 gibt sich das Management der Helvetia-Gruppe optimistisch. Auf der Basis des Geschäftsverlaufs in den ersten zwei Monaten «sind die Aussichten auf einen weiterhin soliden Geschäftsgang intakt», so Loacker.
«Zufriedenstellender Jahresanfang»
Sowohl das Leben- als auch das Nichtlebengeschäft verlaufe «zufriedenstellend». Der bisherige Schadenverlauf sei ebenfalls gut. Zudem habe sich die vorsichtige Anlagepolitik ausbezahlt. «Wir sehen uns als Konsolidierer», so der CEO weiter mit Blick auf die Wachstums- und Akquisitionspolitik sowie allfällige Übernahmegelüste von Mitbewerbern. Helvetia setze dabei in den bereits bearbeiteten Märkten auf «Ergänzungsakquisitionen». Am wichtigsten sei der Zugang zu neuen Vertriebskanälen. Angesichts der aktuellen Kapitalmarktsituation habe die Helvetia ihre geplante Hybrid-Anleihe im Volumen von rund 500 Mio CHF auf vorerst unbestimmte Zeit verschoben, wie der CEO sagte.
Die Anleger honorieren das solide Ergebnis der Helvetia-Gruppe. Bis um 13.10 Uhr steigen die Aktien des Versicherers bei sehr hohen Umsätzen um 11,3% auf 200,40 CHF. Der SPI gibt um 0,5% nach. (awp/mc/pg/04)