Dies teilte der Konzern am Mittwoch in Düsseldorf mit. Die Düsseldorfer halten an ihrer Dividendenpolitik fest und wollen für 2008 wie im vergangenen Jahr für Vorzüge 53 Cent und für Stämme 51 Cent ausschütten. Damit bleibt sich Henkel treu, mindestens 25 Prozent des Nettogewinns an die Aktionäre abzugeben. Eine Prognose für 2009 wagte Henkel-Chef Kasper Rorsted nicht. Der Konzern will sich aber besser schlagen als die Märkte.
Kräftiger Gewinnanstieg dank Ecolab-Verkauf
Dank des Verkaufs der Ecolab-Beteiligung verbuchte Henkel 2008 einen kräftigen Gewinnanstieg. Unterm Strich verdienten die Düsseldorfer 1,233 Milliarden Euro nach 941 Millionen Euro vor einem Jahr. Der Verkauf der Ecolab-Beteiligung brachte Henkel 1,7 Milliarden Euro ein. Mit diesem Geld will Henkel nach dem milliardenschweren Kauf der National Starch-Kleber wieder finanziellen Spielraum haben. Ohne diesen Sondererlös hätte der Überschuss bei 945 Millionen Euro praktisch stagniert – 4 Millionen Euro mehr als ein Jahr zuvor. Die Marge des bereinigten EBIT sank zwar nur geringfügig auf 10,3 Prozent, die reguläre EBIT-Marge lag aber bei 5,5 Prozent.
Aktie legt vorbörslich deutlich zu
An der Börse zählte die Henkel-Aktie vorbörslich mit plus 6,2 Prozent auf 18,95 Euro zu den Gewinnern. Händler zeigten sich positiv überrascht von den Zahlen. «Zu verdanken ist das insbesondere dem starken EBIT», sagte der Börsianer. Als positive Zugabe wertete er die unveränderte Dividende und die angepeilte organische Entwicklung, die besser ausfallen soll als das Marktwachstum.
Operatives Geschft im 4. Quartal geschrumpft
Lässt man den Ecolab-Verkauf und den Schub durch die zugekauften Klebermarken beiseite, verfinsterte sich das operative Geschäft im vierten Quartal. Die organische Umsatzentwicklung, der wichtigste Indikator für den Lauf der Geschäfte, schrumpfte zwischen Oktober und Ende Dezember zum ersten Mal seit mehr als sieben Jahren. Grund für den Rückgang um 1,2 Prozent war die Klebersparte, die wegen des Einbruchs der Nachfrage im Autobranche sowie der Metallverarbeitung und dem Elektronikgeschäft 9,2 Prozent organisch weniger umsetzte. Dagegen konnte die Sparte Wasch- und Reinigungsmittel in der Krise um 5,4 Prozent zulegen, Kosmetik/Körperpflege um 3,3 Prozent wachsen.
Umsatzrückgang in westeuropäischen Stammmärkten
In den alten Stammmärkten Westeuropas ging der Umsatz zurück, macht aber noch knapp zwei Drittel des Geschäftes aus. Auch in Nordamerika ging es leicht abwärts. Zulegen konnte Henkel weiterhin in den Wachstumsmärkten Lateinamerikas und an erster Stelle Asien/Pazifik. In Asien gaben die Klebermarken von National Starch einen besonders grossen Schub. Jeden zehnten Euro setzen die Düsseldorfer nun in dieser Region um. Auch in Osteuropa, Afrika und Nahost konnte Henkel in allen Sparten zulegen. (awp/mc/ps/14)