Bisher hatte Henkel einen Anstieg um über 10 Prozent in Aussicht gestellt. Zum Aufschwung tragen auch die Integration der National Starch-Geschäfte und die drastische Kostenkur bei. Dennoch sank der Henkel-Kurs am Vormittag um 3,13 Prozent auf 38,40 Euro und lag damit am Dax-Ende. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen. «Henkel ist gut in das neue Geschäftsjahr gestartet. Dazu haben alle Unternehmensbereiche einen Beitrag geleistet», sagte Unternehmenschef Kasper Rorsted. Die Klebersparte habe zu alter Wachstumsstärke zurückgefunden. Während die margenschwächeren Wachstumsregionen deutlich zulegten, zeigten die hochmargigen Stammmärkte Westeuropa, einschliesslich Deutschland, wieder ein Wachstum im mittleren einstelligen Bereich. Auch in den Vereinigten Staaten wuchs Henkel wieder.
Quartalszahlen besser als erwartet
Mit den Geschäftszahlen für das erste Quartal liess Henkel die Erwartungen am Markt hinter sich. Der Umsatz erhöhte sich von 3,25 auf 3,512 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte von 218 auf 422 Millionen Euro zu. Die EBIT-Rendite stieg daher von 6,7 auf 12,0 Prozent zu. Der Überschuss wuchs von 121 auf 266 Millionen Euro. Bereinigt um Wechselkurseffekte sowie Zu- und Verkäufe wuchs Henkel um 8,8 Prozent. Den stärksten Schub verzeichnete dabei die Klebersparte (+14,5 Prozent) nach dem schwachen Vorjahresquartal, als die Produktion der Automobil- und Elektroindustrie wegen der Konjunkturflaute beinahe zum Erliegen gekommen war.
Klebersparte vervierfacht operativen Gewinn
Die Sparte Wasch-/Reinigungsmittel mit der Flaggschiffmarke Persil profitierte von der Einführung neuer Produkte der Marken Syoss und Purex. Zum Anstieg trugen nicht nur die Wachstumsmärkte, sondern auch die Stammmärkte Westeuropa und Nordamerika bei. Das betriebliche Ergebnis stieg um 41,2 Prozent auf 151 Millionen Euro. Der Unternehmensbereich Kosmetik/Körperpflege wuchs in erster Linie wegen des Geschäfts in den Wachstumsmärkten. Beim operativen Ergebnis knackte die Sparte erstmals die Marke von 100 Millionen Euro. Wachstumsregionen trieben auch die Erholung der Klebesparte an. Das betriebliche Ergebnis vervierfachte sich nahezu auf 185 Millionen Euro. Grund für die Verbesserungen im operativen Geschäft war die Verringerung der Kapazitäten im vergangenen Jahr. (awp/mc/ps/08)