Hewlett-Packard sucht Nachfolger nach Abgang von Fiorina

Es wird allerdings keine leichte Aufgabe sein, eine geeignete Führungskraft für den Riesenkonzern mit einem Umsatz von fast 80 Milliarden Dollar und rund 150.000 Mitarbeitern zu finden. Dieser soll vor allem höhere Gewinne erwirtschaften, als dies Fiorina je geschafft hatte.

Mehrjährige Auseinandersetzungen

Die Powerfrau musste nach mehrjährigen Auseinandersetzungen auf Druck des Verwaltungsrates den Hut nehmen, weil sie sich – so der Vorwurf – nicht genug um die Tagesgeschäfte gekümmert hatte. Ihr wird der Abgang allerdings mit 21,1 Millionen Dollar (16,5 Mio Euro) versüßt. Fiorina hatte als bekannteste US-Spitzenmanagerin an der Spitze des weltgrößten Drucker- und Computerherstellers Kultstatus erlangt. Die «New York Times» bezeichnete sie am Donnerstag als «Rockstar der Computerwelt». Ihr werden auch politische Ambitionen nachgesagt.

Spekulationen an der Wall Street
An der Wall Street kamen sofort Spekulationen auf, dass die von einigen Analysten befürwor tete Aufspaltung des Unternehmens in die erfolgreiche Drucker- und Imaging-Sparte und in ein Restunternehmen früher oder später von dem neuen Konzernchef ins Auge gefasst werden könnte. Der neue Interims-Unternehmenschefs und HP-Finanzvorstand Robert Wayman und die neue Leiterin des Verwaltungsrates, Patricia Dunn, verneinten solche Absichten jedoch.

Michael D. Capellas als Favorit genannt
Bisher wird vor allem Michael D. Capellas, der ehemalige Chef des PC-Herstellers Compaq, als Kandidat für den Chefsessel bei HP genannt. Er war sechs Monate lang HP-Präsident und damit zweiter Mann unter Fiorina gewesen und kennt das Unternehmen in- und auswendig. Capellas hatte die Übernahme von Compaq durch HP im Jahr 2002 für 19 Milliarden Dollar mit Fiorina ausgehandelt.

Cappelas zur Zeit bei MCI – früher WorldCom
Capellas ist jetzt Chef der großen US-Telefongesellschaft MCI, früher WorldCom. Er hatte WorldCom nach dem größten US-Bilanzbetrugsskandal saniert aus dem Insolvenzverfahren geführt. Capellas verhandelt zur Zeit nach unbestätigten Berichten mit der Telefongesellschaft Verizon über einen Verkauf von MCI für 6,3 Milliarden Dollar. Als andere mögliche Kandidaten werden unter anderem auch Dell-Chef Kevin Rollins, Motorola-Boss Ed Zander oder Xerox-Chefin Anne Mulcahy von «MarketWatch» genannt. (awp/mc/gh)

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