Die Margen sind aufgrund der geringeren Profitabilität der Deutschen allerdings etwas zurückgegangen. Profitiert hat Hiestand vor allem vom «Trend zu Convenience-Backwaren in allen Märkten». Für die weitere Zukunft gibt sich Hiestand denn auch optimistisch und will 2008 wieder «deutlich über dem Marktwachstum» zulegen.
Reingewinn: Erwartungen deutlich übertroffen
Der Betriebsgewinn (auf Stufe EBIT) stieg 2007 um 29% auf 67,3 (VJ leicht rev. 52,3) Mio, beim Konzerngewinn lag das Plus bei 31% auf 48,3 (36,8) Mio CHF. Bereits Ende Januar hatte Hiestand den Umsatz bekannt gegeben: er legte um 43,5% auf 740,6 Mio CHF zu; 26,6% davon waren auf die Fricopan-Übernahme zurückzuführen, das organische Wachstum betrug 14,5%. Die entsprechenden Margen für EBIT und Reingewinn lagen damit bei 9,1 (10,1)% bzw. 6,5 (7,1%), wie der Backwarenhersteller am Mittwoch mitteilte. Mit diesem Ergebnis hat Hiestand die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) bezüglich EBIT knapp verfehlt, beim Reingewinn aber deutlich übertroffen. Diese haben im Durchschnitt einen EBIT von 68,6 Mio sowie einen Reingewinn von 40,8 Mio CHF prognostiziert.
«Glänzende Resultate»
Hiestand selbst spricht von «glänzenden Resultaten», die trotz erstmals seit langem wieder höheren Beschaffungskosten wegen der Verteuerung von Rohstoff und Energie erreicht worden seien. Dazu beigetragen hätten Produktivitätssteigerungen (Pro-Kopf-Umsatz von 0,251 Mio gegenüber 0,232 Mio CHF im Vorjahr) sowie die Gründung einer zentralen Einkaufsgesellschaft für Hauptrohstoffe, Verpackungen und Handelswaren, welche Skaleneffekte ermögliche. Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung wegen der «überzeugenden» Resultate und den «anhaltend günstigen» Aussichten eine deutlich höhere Dividende von 22 CHF je Namenaktie nach 18 CHF im Vorjahr, was einer Ausschüttungsquote von 25,9% entspricht.
Optimistischer Ausblick
Für das laufende Jahr gibt sich Hiestand weiter optimistisch. Trotz einiger veränderten Rahmenbedingungen, vor allem im Bereich der Rohstoff- und Energiekosten, sei man in einer «sehr guten Ausgangslage, um von den Marktchancen profitieren zu können», heisst es. Das Wachstum werde sich im laufenden Jahr zwar wieder «wesentlich auf organisches Wachstum verlagern», aber dank Investitionen ins Personal erneut «deutlich über dem Marktwachstum» liegen. CEO Urs Jordi geht laut Mitteilung auch davon aus, dass das Ertragswachstum «dank permanenter Massnahmen zur Verbesserung der Produktivität» weiterhin mit dem Volumenwachstum Schritt halten kann. Mit einer trotz Fricopan-Übernahme soliden Bilanz verfüge die Gruppe auch über den nötigen Spielraum, um an der Konsolidierung der Märkte in Europa aktiv teilzunehmen, heisst es.
Keine Übernahmepläne
Zwar seien derzeit keine konkreten Akquisitionen in der Pipeline, aber die Finanzierung von externem Wachstum sei «aufgrund der aktuellen Bilanzstrukturen jederzeit möglich». Das organische Wachstum könne zudem weiterhin vollständig aus dem selbst erwirtschafteten Cash Flow finanziert werden, heisst es. Hiestand sei weiter auf dem Weg zur angestrebten Umsatzmilliarde bis 2010, heisst es; konkrete Margenziele wurden dabei aber nicht erwähnt. Hiestand sprach bisher von einer angestrebten EBIT-Marge von 10%.
Neuer CFO
Gleichzeitig mit den Zahlen hat Hiestand einen neuen Finanzchef vermeldet. Der seit August 1998 amtierende CFO Roland Straub werde das Unternehmen verlassen, um eine neue Herausforderung anzunehmen. Sein Nachfolger ist Martin Zwyssig, während den letzten fünf Jahren als CFO und Mitglied der Gruppenleitung bei Schaffner. Er tritt am 5. Mai 2008 in das Unternehmen ein und übernimmt die Funktion des CFO am 1. Juli. (awp/mc/ps)