Dies teilte Hochtief am Mittwoch mit. Der spanische Konkurrent ACS ist bereits mit knapp 30 Prozent an Hochtief beteiligt. Leighton gehört zu 55 Prozent dem Essener Baukonzern. Hochtief will eine Übernahme durch ACS verhindern und verlangt nun, dass die Spanier auch den restlichen Aktionären von Leighton ein Angebot machen müssen. Bis das Panel eine Entscheidung in dem Fall gefällt habe, werde Hochtief den Vorschriften der Kommission entsprechend keine Stellungnahme abgeben, erklärte das Unternehmen.
NRW will helfen – Druck auf Merkel
Im Abwehrkampf des Essener Baukonzerns Hochtief gegen seinen spanischen Konkurrenten ACS macht die nordrhein-westfälische Regierung Druck auf den Bund. Am kommenden Dienstag will das Landeskabinett eine Bundesratsinitiative für schärfere Gesetze beraten. Das kündigte Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) am Mittwoch in Düsseldorf an. «Es geht nicht darum, Unternehmensübernahmen zu verhindern oder Protektionismus zu fördern», sagte Kraft. Deutschland benötige aber Regelungen, wie sie auch in anderen EU-Mitgliedstaaten gelten. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will keine Gesetze ändern, um den deutschen Branchenführer vor einer Übernahme zu schützen.
«Exemplarischer Fall»
«Das Hin und Her der Bundesregierung im Zusammenhang mit Hochtief zeigt deren Handlungsunfähigkeit, faire Wettbewerbsbedingungen für deutsche Unternehmen zu schaffen, so dass sie gegenüber ihren Mitbewerbern in Europa nicht ins Hintertreffen geraten», kritisierte Kraft. «Der Fall Hochtief zeigt exemplarisch, dass hier Handlungsbedarf besteht.»&(awp/mc/ps/08)