Hochtief von ACS-Offerte überrascht

«Wir sitzen mit unseren Beratern zusammen und diskutieren alle Aspekte dieser für uns neuen Situation», hiess es. Der spanische Baukonzern hatte am Donnerstag überraschend eine Offerte zur Übernahme eines Mehrheitsanteils von Hochtief angekündigt. Mit der Vorlage des offiziellen Angebots sei jedoch erst Anfang November zu rechnen, sagte eine ACS-Sprecherin am Freitag. Der Abschluss des Verfahrens werde dann noch in diesem Jahr erwartet. ACS ist derzeit mit einem Anteil von knapp unter 30 Prozent an Hochtief beteiligt. Der Ausbau der Beteiligung auf über 50 Prozent soll nach Angaben des Unternehmens langfristig erfolgen.


Freundliches oder feindliches Angebot?
Eine abschliessende Einschätzung will der Essener Baukonzern erst nach der offiziellen Vorlage des Angebots abgeben. Zu der Frage, ob man die ACS-Pläne als feindliches Angebot verstehen müsse, hiess es lediglich: «Ja, so müssen wir es auffassen.» Eine ACS-Sprecherin unterstrich die Gesprächsbereitschaft des spanischen Unternehmens. «Wir sind freundlich», sagte sie. Bereits gestern liess ACS verlauten , dass nicht geplant sei, das Angebot zu erhöhen.


Begrenzte Abwehrmöglichkeiten
«Die Chancen, sich gegen so ein Angebot zu wehren, sind relativ begrenzt», sagte Marco Cabras von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Denkbar sei etwa das Hinzuziehen eines weiteren Unternehmens, das eine bessere Offerte vorlegen könne, oder der Verkauf von Unternehmensteilen.


Angebot unter aktuellem Börsenkurs
Das den Aktionären angekündigte Angebot bezeichnete Cabras als «mager». Die ACS-Offerte liege unterhalb des aktuellen Börsenkurses. «Es gibt überhaupt keinen Grund, das Angebot anzunehmen», sagte der Experte. Den Aktionären des grössten deutschen Baukonzerns sollen für fünf Hochtief-Anteile acht ACS-Anteile angeboten werden. (awp/mc/ss/23)

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