Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport, der im vergangenen Jahr ebenfalls Interesse an Gatwick bekundet hatte, hatte bereits am Mittag abgewinkt. Die Frist zur Abgabe der ersten Gebote war um 16 Uhr mitteleuropäischer Zeit abgelaufen.
Zwangsverkauf
Die Grupo-Ferrovial-Tochter BAA muss sich auf Geheiss der Wettbewerbsbehörde von drei ihrer sieben britischen Flughäfen trennen. Der zweitgrösste Konzernflughafen London-Gatwick, an dem im vergangenen Jahr gut 34 Millionen Passagiere abgefertigt wurden, steht zuerst zum Verkauf. Der deutsche Hochtief-Konzern ist bereits an Flughäfen in Hamburg, Düsseldorf, Athen, Budapest, Tirana und Sydney beteiligt. Hochtief-Aktien lagen am Nachmittag mit mehr als sieben Prozent im Minus, Fraport verzeichneten einen vergleichsweise geringen Abschlag von 0,9 Prozent.
GIP bietet mit
Für ein Gebot hat sich auch der Flughafenbetreiber Global Infrastructure Partners (GIP) entschieden. Man werde eine Offerte vorlegen, sagte ein Sprecher des Gemeinschaftsunternehmens von General Electric (GE) und Credit Suisse. GIP betreibt bereits den Flughafen London-City. Insidern zufolge plante zudem der RREEF-Infrastrukturfonds der Deutschen Bank zusammen mit einem Fonds von Babcock & Brown ein Gebot für den Airport.
Wettbewerbsfördende Massnahme
BAA muss sich neben Gatwick auch von den Flughäfen London-Stansted und Edinburgh verabschieden. Die Aufspaltung soll den Wettbewerb unter den britischen Flughäfen ankurbeln. BAA behält allerdings Europas grössten Flughafen London-Heathrow, der um eine dritte Start- und Landebahn sowie ein sechstes Terminal erweitert werden soll. Der Ausbau war in der vergangenen Woche genehmigt worden. BAA bezweifelt, ob der Wettbewerb zwischen den Flughäfen durch die Aufspaltung wirklich wachsen wird. (awp/mc/ps/29)