Hoffnung für Karstadt: Verkauf bis Ende April geplant

Görg hatte angekündigt, die Warenhauskette nur als Ganzes verkaufen zu wollen. Die Zukunft des Unternehmens soll mit einem Insolvenzplan gesichert werden, der am Montag beim Essener Amtsgericht vorgelegt wurde. «Die Regelungen des Insolvenzplans dienen der Fortführung der Karstadt Warenhaus GmbH», sagte Insolvenzverwalter Görg laut einer Mitteilung.


Verfahren 2010 abschliessen
Die Karstadt-Gläubiger müssen dem Insolvenzplan noch bei einer Versammlung Mitte April zustimmen. Zu einem Abschluss des Insolvenzverfahrens könne es noch in diesem Jahr kommen, sagte ein Sprecher. Durch das Verfahren soll die Warenhauskette weitgehend schuldenfrei werden. «Damit schaffen wir die Voraussetzungen für eine leistungswirtschaftliche, nachhaltige Sanierung durch einen Investor, der an die Existenzberechtigung von zwei Warenhausketten im deutschen Markt glaubt und sich dieser unternehmerischen Herausforderung stellt», hiess es in der Erklärung des Insolvenzverwalters.


13 Filialen vor Schliessung
Für den Insolvenzplan hatten zuvor Vermieter, Beschäftigte sowie Logistik- und IT-Dienstleister und der Pensionssicherungsverein Sanierungsbeiträge zugesagt. Die zugesagte Summe liege bei einem «mittleren dreistelligen Millionenbetrag», hiess es. 13 Filialen sollen geschlossen werden.


Gläubiger sollen verzichten
Tiefe Einschnitte drohen auch den Karstadt-Gläubigern. Sie sollen auf einen Grossteil ihrer angemeldeten Forderungen von insgesamt 2,7 Milliarden Euro verzichten. Der nun vorgelegte Insolvenzplan sieht für sie nur eine fixe Quote von drei Prozent vor. «Die Sanierungsbeiträge geben den Gläubigern vor allem die Aussicht, weiter für und bei Karstadt zu arbeiten», so der Insolvenzverwalter. Bei der Karstadt-Muttergesellschaft Arcandor und der zweiten Arcandor-Tochter Quelle hatte die Quote nur jeweils bei etwa einem Prozent gelegen. Im Gegensatz zu Karstadt hatten sich die Gläubiger bei Arcandor und Quelle gegen eine Fortführung der Unternehmen entschieden. (awp/mc/ps/28)

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