Hohe Innovationskraft der Schweiz

Forschung und Entwicklung nimmt in der Schweizer Volkswirtschaft einen vergleichsweise hohen Stellenwert ein: 2,63% des Bruttoinlandproduktes werden dafür aufgewendet, wie eine Studie der KOF Konjunkturforschungsstelle aufzeigt. In Auftrag gegeben hat die Studie der Arbeitskreis Kapital und Wirtschaft, in dessen Vorstand unter anderem Ex-ZKB-Chef Paul Hasenfratz, Ex-KOF-Leiter Bernd Schips, economiesuisse-Direktor Rudolf Ramsauer, Credit Suisse-Verwaltungsrat Hans-Ulrich Doerig, oder Swiss Life-Verwaltungsratspräsident Bruno Gehrig sitzen.


Rekordzahl an Patenten
In der Schweiz betreiben laut Studie kleinere und mittlere Unternehmen häufiger und intensiver Forschung und Entwicklung als in anderen Ländern. Nirgends werden pro Kopf mehr Patente eingereicht als in der Schweiz. 1999 wurden im Europäischen Patentamt 339,2 Schweizer Patente pro Millionen Einwohner verzeichnet. Der Europäische Durchschnitt liegt bei 125 Patenten. Doch laut der Studie lag die Zunahme seit den 90er Jahren unter dem EU-Schnitt.


Rückläufige Tendenzen
Auch die Ausgaben für Forschung und Entwicklung nehmen nicht gleich stark zu wie in anderen Ländern, heisst es. Der Anteil der öffentlichen Hand sei gering. Zwischen 1990 und 2001 seien die Ausgaben des Staates für Forschung und Entwicklung sogar rückläufig gewesen. Das Hochschulwesen in der Schweiz sei klein und sehr teuer. Die Bildungsausgaben pro Auszubildenden werden auf 18’000 Dollar beziffert. Einzig in den USA kostet ein Student mehr.


Ausbildung und berufliche Weiterbildung als Voraussetzung
Diese schleppende Entwicklung bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung könne sich auf längere Frist als Hauptschwäche des Innovationsstandortes Schweiz erweisen, folgert der Arbeitskreis Kapital und Wirtschaft. Ausbildung und berufliche Weiterbildung seien eine entscheidende Voraussetzung für Innovationsaktivitäten.


Höhere Priorität bei Staatsausgaben
Zwar sei in den vergangenen Jahren mit der Berufsmaturität oder der Bildung von Fachhochschulen einiges vorgekehrt worden, um die tertiäre Bildung zu stärken, heisst es. Doch müssten Bildung und Forschung eine höhere Priorität bei den Staatsausgaben erhalten.  (awp/mc/pg)

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