Holcim verkauft Beteiligungen in Übersee

Der Verkaufspreis beträgt 157 Mio USD, wie Holcim am Freitag mitteilte. Mit der Verstaatlichung von Holcim Venezuela wäre auf längere Sicht eine wirtschaftlich sinnvolle Versorgung der Mahlwerke und Terminalanlagen mit Klinker und Zement aus Holcim-Produktion nicht mehr möglich gewesen, begründet Holcim den Schritt. Argos, Kolumbiens grösster Zementproduzent, verfüge hingegen in der Region über genügend Exportkapazitäten.


Verkäufe ziehen geringe Umsatzeinbussen mit sich 
Bei den verkauften Beteiligungen handle es sich in Panama um eine Gesellschaft mit einem Mahlwerk und Aktivitäten im Zuschlagstoff- und Transportbetonbereich und in der Dominikanischen Republik um eine Gesellschaft, die ein Mahlwerk betreibt. Beide Unternehmen wurden bis anhin im Holcim-Konzern quotenkonsolidiert. Die veräusserten Gesellschaften trugen im letzten Jahr 107 Mio CHF zum Holcim-Konzernumsatz von 25,2 Mrd CHF bei.


Venezuela zahlt in Raten
Ferner kündigte Venezuela an, Holcim und die französische Gruppe Lafarge mit einer ersten Tranche in der Höhe von insgesamt 378 Mio USD für deren Verstaatlichungen zu entschädigen. Die restlichen Zahlungen würden zinslos auf die nächsten vier Jahre verteilt, teilte die Regierung in einem Communiqué mit. Venezuela hatte mit den beiden Zementkonzernen vor einem Jahr einen Vertrag unterschrieben, der ihre Entschädigung festlegt.


Entschädigung von insegasmt 552 Mio USD
Im August 2008 hatte die venezolanische Regierung durch Enteignungen 90% der Zementindustrie im Land verstaatlicht. Venezuelas Präsident Hugo Chávez rechtfertigte dies damit, dass in seinem Land zu wenige Wohnhäuser gebaut würden. Für die 85% an der venezolanischen Tochter von Holcim soll Venezuela nach Regierungsangaben 552 Mio USD zahlen. Holcim war seit 1978 mit einer Niederlassung in Venezuela vertreten. Diese trug nach früheren Angaben mit rund 200 Mio USD rund 1% zum Konzernumsatz bei.


Holcim: Venezolanische Vergütung nicht akzeptabel
Holcim befindet sich weiterhin im Clinch mit der venezolanischen Regierung. Das Entschädigungsangebot für die Nationalisierung von Holcim Venezuela sei nicht akzeptabel, teilt Holcim am Freitag mit. Das im März 2009 eingeleitete Schiedsverfahren vor dem internationalen Zentrum zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten (ICSID) in Washington werde deshalb unverändert fortgeführt. Mit diesem Verfahren strebt Holcim eine vollumfängliche Entschädigung für die Enteignung der ehemaligen Konzerngesellschaft Holcim Venezuela durch die venezolanische Regierung an.&(awp/mc/ps/06)

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