Holcim will mit Kapitalerhöhung 2,1 Mrd. Franken erlösen
Die Aktionäre sollen bei der heutigen ausserordentlichen Generalversammlung die Zustimmung geben. Die Anteilseigner müssen darüber hinaus mit einem schwierigen Geschäftsjahr rechnen, wie einer Mitteilung zu entnehmen ist. Ein Bankensyndikat unter Leitung der UBS AG hat die Aktien zum Bezugspreis fest übernommen und wird diese den bisherigen Aktionärinnen und Aktionäre zur Zeichnung anbieten.
Aktienkapital steigt auf 654 Mio. Franken
Das Aktienkapital steige mit der Kapitalerhöhung durch Ausgabe von 50’320’981 voll zu liberierenden Namenaktien mit einem Nennwert von je 2 CHF auf rund 654 Mio CHF. Nach Abschluss der Kapitalerhöhung werden 327’086’376 Namenaktien mit einem Nennwert von je 2 CHF ausstehend sein. Am 10. Juli wird den Aktionären für jede am 9. Juli 2009 nach Börsenschluss gehaltene Namenaktie 1 Bezugsrecht zugeteilt. Die Ausübung von 11 Bezugsrechten berechtigt den Inhaber zum Bezug von 2 neuen Namenaktien zum Bezugspreis von 42 CHF, wie es weiter heisst. Dies entspreche einem Abschlag von 28,1% zum Schlusskurs von 58,45 CHF vom 7. Juli 2009, respektive von 24,9% zum theoretischen ex-Bezugsrechtspreis.
Handelsaufnahme am 20. Juli
Die Kotierung der neuen Aktien an der SIX Swiss Exchange wurde beantragt. Die Aufnahme des Handels der neuen Namenaktien ist für den 20. Juli 2009 vorgesehen. Die neuen Aktien sind für das Geschäftsjahr 2009 voll dividendenberechtigt.
Verhaltener Geschäftsgang
Der Geschäftsgang bei Holcim blieb auch zuletzt verhalten. Bis und mit Mai sei keine Umkehr der zugrundeliegenden wirtschaftlichen Entwicklung sichtbar gewesen. Das laufende Jahr 2009 werde sich daher schwierig gestalten, bekräftigte Holcim im Vorfeld der Generalversammlung frühere Aussagen. Einige Märkte wie die USA, Spanien und Osteuropa seien immer noch «schwierig». Im Gegensatz dazu sehe Holcim aber in Asien, zum Beispiel Indien, und in Lateinamerika einen «durchaus befriedigenden» Geschäftsgang. Unter dem Strich habe die starke Position in den aufstrebenden Märkten das negative EBITDA-Wachstum gebremst.
Finanzielle Stabilität hat Priorität
Für Holcim hat die finanzielle Solidität unvermindert Priorität. Das Unternehmen werde sich daher weiterhin auf die vom Management beeinflussbaren Faktoren konzentrieren und nennt hierzu die Durchsetzung minimaler Investitionen und die strikte Bewirtschaftung des Nettoumlaufvermögens.
Kapitalbedarf von etwas über 2 Mrd. Franken
Mitte Juni hatte Holcim mitgeteilt, die Cemex Australia zu übernehmen. In der Akquisition von Cemex Australia war auch ein Anteil von 25% an Cement Australia enthalten, an der Holcim bereits 50% besass. Der Kaufpreis für Cemex Australia einschliesslich der Beteiligung an Cement Australia lag bei 1,77 Mrd CHF. Gleichzeitig gab damals Holcim bekannt, dass die strategische Partnerschaft in China mit der Partizipation an der geplanten Privatplatzierung von Huaxin Cement bekräftigt werde. Aufgrund der aktuellen Beteiligung von 39,9% an Huaxin Cement ergibt sich für Holcim ein Kapitalbedarf von rund 250 Mio CHF. (awp/mc/pg/01)