Am internen betrieblichen EBITDA-Wachstumsziel von 5% für 2008 hält das Unternehmen unverändert fest. Die Erwartungen der Analystengilde konnte der Konzern mit den vorgelegten Zahlen beim Umsatz und Reingewinn die Erwartungen erfüllen, beim EBITDA und Betriebsgewinn lag Holcim jedoch unter den Prognosen.
Konzerngewinn nach Minderheiten um 3,9 % auf 370 Mio. Fr. gesteigert
Der Nettoverkaufsertrag sank nach Unternehmensangaben vom Dienstag im Vergleich zur Vorjahresperiode um 3,8% auf 5’509 Mio CHF, während sich der betriebliche EBITDA um 14,2% auf 1’151 CHF reduzierte. Dies führte zu einer Marge von 20,9 (VJ 23,4)%. Auf Stufe Betriebsgewinn weist Holcim ein Minus von 18,5% auf 737 Mio CHF aus. Schliesslich resultierte ein Konzerngewinn nach Minderheiten von 370 Mio CHF (+3,9%).
Schwieriger Vergleich
Wegen gewichtigen Veränderungen im Konsolidierungskreis seien Vergleiche zwischen dem 1. Quartal und den Resultaten der Vorjahresperiode schwierig. Holcim Südafrika wird seit dem Verkauf der Mehrheit im Juni 2007 nicht mehr konsolidiert. Das gilt seit Januar dieses Jahres auch für Egyptian Cement, an der Holcim weiterhin mit 44% beteiligt ist.
Europa mit gutem Start – US-Geschäft spürt Folgen der Immobilienkrise
Einen positiven Start ins neue Jahr habe die Konzernregion Europa hingelegt. Viele Konzerngesellschaften haben trotz der frühen Osterfeiertage, die 2008 ins 1. Quartal fielen, mehr Baustoffe verkauft. In den USA dagegen sei der Wohnbau aufgrund der Immobilienkrise weiter zurückgegangen. Das mehrjährige Infrastrukturprogramm der Regierung habe diesen Rückgang nur zu einem kleinen Teil ausgeglichen. Knapp behauptet hat sich der gewerblich-industrielle Bau. Per saldo nahm die US-Bautätigkeit spürbar ab. Dagegen waren die Baufirmen in Kanada mehrheitlich gut ausgelastet.
Lateinamerika-Geschäft trotzt der «Semana Santa»
In Lateinamerika sei die Bauwirtschaft nach wie vor in einer robusten Verfassung. Trotz der «Semana Santa», die in diesem Jahr auf das 1. Quartal fiel, habe der Zementverbrauch in allen Holcim-Märkten zugenommen. Die Konzernregion Afrika, Naher Osten habe sich gut behauptet. Das war insbesondere an der nordafrikanischen Küste und im Indischen Ozean der Fall. Dort gibt der Bausektor der wirtschaftlichen Entwicklung weiterhin Auftrieb.
Starkes Gschäft in Asien
In Asien, Ozeanien ist die Bauwirtschaft im 1. Quartal 2008 erneut gewachsen. Der Zementverbrauch stieg in praktisch allen von Holcim bedienten Märkten. Insbesondere in Indien, Vietnam, auf den Philippinen und in Indonesien war die Bautätigkeit lebhaft. Der Zementversand der beiden indischen Konzerngesellschaften übertraf das Vorjahresniveau deutlich. In einigen Regionen gab es jedoch saisonal bedingte Nachfrageschwankungen. Vor allem der Wohn- und Gewerbebau sowie grössere Infrastrukturprojekte sorgten für einen steigenden Baustoffbedarf. In Malaysia, Bangladesch und Vietnam nahmen die Zementlieferungen überdurchschnittlich zu. In Thailand blieb das Investitionsklima verhalten.
Vorsichtige Prognosen
Hinsichtlich des laufenden Jahres gibt sich Holcim zurückhaltend. Wie sich die Konjunktur in den verschiedenen Regionen im Jahresverlauf entwickeln wird, sei schwierig abzuschätzen. Tatsache sei, dass namhafte internationale Organisationen die Wachstumsprognosen in jüngster Zeit zurückgenommen haben. Holcim sei aber dank der weltweiten Präsenz und einer soliden Verankerung in den «Emerging Markets sehr gut positioniert». Holcim’s Ziel ist es, in den kommenden Monaten die wachsende Inflation und insbesondere die Energieverteuerung durch Kosteneinsparungen und Preisanpassungen zu kompensieren, um so auch 2008 das langfristige interne betriebliche EBITDA-Wachstumsziel von 5% zu erreichen. (awp/mc/pg)