Bereits in der im April zu Ende gegangen Wintersaison sind die Geschäfte zum ersten Mal seit vier Jahren stark eingebrochen. Gemäss neuesten Schätzungen liegen die Übernachtungszahlen um 6% unter jenen des Vorjahres. Das ist noch tiefer als zum Saisonstart vermutet (-2,4%).
Zweitbeste Wintersaison aller Zeiten
Doch ist dies immer noch die zweitbeste Wintersaison aller Zeiten. Rund 15,5 Millionen Überachtungen seien registriert worden, teilten die Konjunkturforscher von BAK Basel Economics sowie des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) am Dienstag mit.
Rückgang bis Oktober von 7,2 % erwartet
Von Mai bis Oktober 2009 erwarten die Experten nun einen Rückgang von 7,2%. Dies sei der heftigste Einbruch seit 1982. Die Ökonomen begründen die schlechten Erwartungen vor allem mit der Finanzkrise und den ungünstigen Wechselkursverhältnissen zwischen dem Franken und dem Euro sowie dem Pfund.
Niveau immer noch deutlich über den Krisenjahren 2002 und 2003
So werden gemäss Prognosen vor allem weniger ausländische Gäste (-9,5%) in Schweizer Betten übernachten. Die Binnennachfrage wird um 3,9% einbrechen. Doch mit 18,8 Millionen erwarteten Hotelübernachtungen im Sommer liege das Niveau deutlich über jenem der Krisenjahre 2002 und 2003, heisst es in der Mitteilung.
6,7 % weniger Übernachtungen im gesamten Tourismusjahr
Für das gesamte Tourismusjahr (November 2008 bis Oktober 2009) rechnen die Ökonomen mit einem Einbruch von 6,7%. Dies sei der deutlichste Rückgang in der Nachkriegszeit. «Dennoch dürfte im gesamten Tourismusjahr rund 34,5 Millionen Hotelübernachtungen gezählt werden, was im historischen Vergleich ein ansprechendes Ergebnis ist», schreiben die Ökonomen in der Mitteilung.
Wachstum wieder im Tourismusjahr 2011
Eine Erholung ist erst ab Winter 2010 zu erwarten. Für das gesamte Tourismusjahr 2011 rechnen die Experten dann wieder mit einem leichten Wachstum von 1,3%.
Bergbahnen mit leichten Wachstum
Für die Schweizer Bergbahnen sehen die Prognosen für das laufende Jahr noch etwas besser aus. BAK Basel Economics und SECO rechnen damit, dass die Verkehrserträge real nochmals um rund ein% steigen. Für das Tourismusjahr 2010 wird aber ein Rückgang von 8,5% erwartet. (awp/mc/pg/17)