Hotelplan stürzt in die roten Zahlen – Unternehmenschef tritt zurück
Über Zubers Rücktritt als Chef des angeschlagenen Reiseveranstalters war in den Medien bereits spekuliert worden.
Betriebsverlust von 21,6 Mio. Franken
Wirtschaftskrise, Währungschwankungen und die Schweinegrippe drückten die Verkäufe und führten trotz Stellenabbau zu einem Betriebsverlust (EBIT) von 21,6 Mio CHF. Im Vorjahr lag der EBIT der Hotelplan-Gruppe noch bei 13,6 Mio CHF.
Umsatz sinkt um 300 Mio. Franken
Der Umsatz der international tätigen Gruppe ging von 1,93 Mrd CHF auf 1,62 Mrd zurück. Belastet wird der Umsatz um 5,1% von Währungseffekten, vor allem wegen der Schwäche des britischen Pfunds.
Reisebranche in einer schwierigen Lage
Hotelplan beförderte mit 1,72 Mio Passagieren 3,8% weniger Reisende. Es werde weniger gereist, auch weniger lang und luxuriös, sagte Zuber. Zudem seien Reisen im vergangenen Geschäftsjahr generell etwas günstiger geworden. Dies könne aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Reisebranche generell in einer sehr schwierigen Lage stecke.
Rote Zahlen im Schweizer Geschäft und in Italien
Verlust schrieb das Schweizer Geschäft, das knapp die Hälfte des Umsatzes ausmacht. Auch in Italien sind die Ergebnisse rot. Knapp über dem Strich halten konnte sich Hotelplan zumindest operativ in Grossbritannien und beim Ferienhaus-Vermittlungsgeschäft Interhome.
Eigenmittelquote gesteigert
Die finanzielle Lage der Gruppe ist komfortabler: «Wir haben eine äusserst robuste Bilanz», sagte Finanzchef Markus Glesti. Die Eigenmittelquote konnte um 3 Prozentpunkte auf 42% gesteigert werden, die flüssigen Mittel blieben mit 80 Mio CHF praktisch stabil.
Restrukturierungsprozess abgeschlossen
Der Restrukturierungsprozess, zu dem der Abbau von über 500 Stellen auf rund 2’450 Mitarbeiter gehörte, sei abgeschlossen, so Zuber. Dabei wurden etwa 200 Stellen in der Schweiz gestrichen. 180 Stellen sind nicht mehr bei Hotelplan, weil die Fluggesellschaft Belair an die Air Berlin verkauft wurde.
Resultate sollen sich im laufenden Jahr markant verbessern
Die Geschäftsleitung geht davon aus, dass im laufenden Geschäftsjahr als Folge der Kostenmassnahmen sich die Resultate wieder markant verbessern würden. Zuber hofft, dass der EBIT wieder positiv sein wird. (awp/mc/pg/20)