Dazu sei es zu früh, sagte er am Dienstag in London. «Ich glaube, der grösste Schock ist überwunden, aber es ist zu früh, um bereits den Sieg auszurufen.» Grösstes Problem sei jetzt die steigende Arbeitslosigkeit im Westen.
Die Weltwirtschaft wird sich seiner Einschätzung nach stark unterschiedlich erholen. Den grössten Schub werde es in den Schwellenländern geben. Dort will die in London beheimatete Bank mit starkem asiatischem Geschäft und 8.500 Filialen in 86 Ländern weiter stark wachsen. «Wir sind gut positioniert, um auch die künftigen regulatorischen Bedingungen zu erfüllen», sagte Geoghegan, dessen Institut sich im Frühjahr mit einer komplett bei privaten Investoren platzierten Rekordkapitalerhöhung über mehr als zwölf Milliarden Pfund den Staat vom Hals gehalten hatte.
HSBC auf Kurs zu zweistelligem Milliardengewinn
In den ersten neun Monaten war die HSBC nach eigenen Angaben profitabler als zu Jahresbeginn angenommen. Der Erholungstrend aus dem ersten Halbjahr habe sich auch im dritten Quartal und im Oktober fortgesetzt, teilte die Bank mit, ohne exakte Zahlen zu nennen. In Grossbritannien legen Banken traditionell nur ihre Halb- und Ganzjahreszahlen offen. Einige Institute wie der Konkurrent Barclays wichen jedoch in Zeiten der Krise davon ab, um die Transparenz zu erhöhen.
Keine Detailzahlen
Die HSBC verzichtete auf detaillierte Zahlen zu den ersten neun Monaten und teilte am Dienstag lediglich mit, dass der Vorsteuergewinn auf vergleichbarer Basis deutlich über dem des Vorjahres lag. Auch nach neun Monaten habe sich damit ein höherer Wert ergeben. Die Bank sei daher wieder auf Kurs, einen Gewinn von rund zehn Milliarden Dollar zu erzielen. 2008 hatte die Bank trotz der Finanzkrise und eines schwachen Abschlussquartals immerhin noch 9,3 Milliarden Dollar verdient.
Aktie wieder auf Vor-Krisen-Niveau
Die HSBC-Aktie rückte nach den Aussagen zum Geschäft in den ersten neun Monaten zeitweise um mehr als vier Prozent auf 721 Pence vor. Seit ihrem Tief im Frühjahr hat das Papier um mehr als 150 Prozent zugelegt und notiert jetzt fast wieder auf dem Niveau, das es vor der Krise hatte. Mit einem Marktwert von mehr als 80 Milliarden Pfund zählt die HSBC zu den teuersten Banken der Welt. (awp/mc/pg/12)