HSBC kommt weiter vergleichsweise glimpflich durch Krise

Die HSBC ist in insgesamt 83 Ländern der Welt vertreten und erzielte knapp die Hälfte ihres Vorsteuergewinns im asiatisch-pazifischen Raum (ohne Hongkong) sowie in Mittel- und Südamerika. Die HSBC-Aktie gab vor allem wegen der Äusserungen zu den Wachstumsaussichten in den Schwellenländern nach.


Gewinneinbusse von 28 Prozent
In den ersten sechs Monaten sei der Vorsteuergewinn um 28 Prozent auf 10,25 Milliarden Dollar gefallen. Die Erträge stiegen im gleichen Zeitraum um zwei Prozent auf 42,91 Milliarden Dollar. Unter dem Strich verdiente die Bank in den ersten sechs Monaten mit 7,72 Milliarden Dollar 29 Prozent weniger als vor einem Jahr. HSBC will in der zweiten Jahreshälfte wie schon im ersten Halbjahr 18 Cent je Aktie als Gewinnbeteiligung an die Aktionäre ausschütten. Damit soll die gesamte Ausschüttung im laufenden Jahr um sechs Prozent im Vergleich zu 2007 steigen.


Rote Zahlen in Nordamerika
Die Kosten für Kreditausfälle und die Risikovorsorge für faule Kredite musste die Bank im ersten Halbjahr um 58 Prozent auf 10,06 Milliarden Dollar hochfahren. In Nordamerika schrieb die Bank wie schon in der zweiten Hälfte 2007 rote Zahlen. Das Minus konnte jedoch durch teils deutliche Gewinnsprünge in Europa und im asiatischen Raum kompensiert werden. Die HSBC ist nach eigenen Angaben weiter gut mit Kapital ausgestattet. Andere amerikanische und britische Grossbanken wie die Citigroup , RBS oder HBOS mussten sich zuletzt Milliarden Geld am Finanzmarkt beschaffen, um den Kapitalanforderungen gerecht zu werden.


Aktie gibt nach
Die HSBC-Aktie gab am Montag nach den Zahlen und dem Ausblick bis zu 2,81 Prozent auf 813,25 Pence ab. Seit Ausbruch der Finanzkrise sank der Marktwert der Bank allerdings nur um rund einen Viertel und damit deutlich weniger als zum Beispiel derjenige der Deutschen Bank . Die Aktie des deutschen Branchenprimus verlor seit Mai 2007 mehr als 50 Prozent ihres Wertes. Noch ärger hat es die Citigroup erwischt. Der Börsenwert der US-Bank gab seit Ausbruch der Finanzkrise um rund zwei Drittel nach.


Verhandlungen in Korea
Die HSBC gab am Montag zudem bekannt, dass sie weiter über die Übernahme der Korea Exchange Bank (KEB) verhandelt. Es gebe weitere Gespräche mit dem bisherigen Eigentümer, dem Finanzinvestor Lone Star, wie der Plan verwirklicht werden könne. Beide Seiten hätten die Übernahmevereinbarung nicht gekündigt. HSBC will 51,02 Prozent der Anteile an der KEB übernehmen und hatte die Frist dafür zuletzt bis 31. Juli verlängert. Die Zustimmung der koreanischen Aufsichtsbehörde habe am 1. August jedoch noch ausgestanden, hiess es. Solange die Genehmigung fehlt, können beide Verhandlungspartner den Angaben zufolge von ihrer Vereinbarung Abstand nehmen. (awp/mc/ps/20)

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