Im bisherigen Verlauf des dritten Quartals konnte der Abfluss von Kundengeldern aus den Fonds aber nicht nur gestoppt, sondern in einen Zufluss gedreht werden.Die HSBC Private Bank (Suisse) hat im ersten Halbjahr 2009 das Betriebsergebnis um 18% auf 976 Mio CHF und den Reingewinn um 17% auf 410 Mio CHF gesteigert. Die Ergebnisse würden zeigen, wie robust das Geschäftsmodell der Bank unter äusserst schwierigen Bedingungen im Private-Banking-Sektor sei, so Alexandre Zeller weiter.
Cost/Income-Ratio im Rahmen der Zielvorgaben
Die Cost/Income-Ratio belief sich auf 53% und liege damit im Rahmen der Zielvorgaben des Konzerns von 54%, wie CFO Leigh Robertson ergänzte. Das Institut hat im Rahmen eines Entlassungsplans, der im früheren Jahresverlauf in Hongkong implementiert wurde, die Zahl der Mitarbeitenden um 3% auf 3’013 reduziert. Das Eigenkapital erhöhte sich auf 4,1 Mrd verglichen mit 3,7 Mrd CHF per Ende des vergangenen Dezembers. Die Eigenkapitalrendite betrug 18,7% und die Kapitalquote gemäss den Basel-II-Richtlinien lag bei 14,8%, was gemäss Robertson ebenfalls den Zielen entspricht.
Verwaltete Kundenvermögen gesteigert
Die verwalteten Kundenvermögen beliefen sich per Ende Juni auf 186 Mrd CHF verglichen mit 178 Mrd CHF per Ende 2008. Dies auf bereinigter Basis um der Fusion mit der HSBC Guyerzeller Bank Rechnung zu tragen. Die Rendite auf das durchschnittliche Kundenvermögen stieg um 10 Basispunkte auf 1,04%.
Nettokapitalabfluss von 4,2 Mrd CHF
Im Laufe der Berichtsperiode wurden wie erwähnt im alternativen Anlagengeschäft Mittel in Höhe von nahezu 3 Mrd CHF (12% der Vermögen mit Verwaltungsmandat) von Hedge-Funds-Dachfonds-Kunden abgezogen, die wiederum die Rückzahlungsanträge ihrer eigenen Kunden erfüllen mussten. Parallel dazu hat gemäss Zeller die anhaltende Risikoaversion viele Kunden dazu veranlasst, ihre Fremdfinanzierung abzubauen und ihr Marktengagement zu verringern. Insgesamt belief sich der Nettokapitalabfluss auf 4,2 Mrd CHF. Selbst nach diesem Abzug von Vermögenswerten sei die HSBC Private Bank aber einer der weltweit führenden Hedge-Fund-Manager mit 24 Mrd CHF verwalteten Vermögen geblieben.
Q3-Neugeldentwicklung: Keine Angaben
Dem Institut seien aus allen ihren Märkten neue Mittel im Umfang von netto 1,7 Mrd CHF zugeflossen, erklärte Zeller. Den stärksten Zustrom habe die Bank aus Asien (0,87 Mrd CHF) gefolgt von Lateinamerika (0,58 Mrd), Naher Osten und Nordafrika (0,13 Mrd) sowie Europa (0,12 Mrd CHF) verbucht. Positiv sei der Neugeldzufluss im ersten Semester auch in der Schweiz gewesen. Eine konkrete Zahl wollte Zeller dabei aber nicht nennen. Auch zur Neugeldentwicklung im bisherigen Verlauf des dritten Quartals machte der CEO keine Angaben.
Kunden investieren wieder in HSBC-Hedge Funds
Zu entlocken war ihm indes, dass im dritten Quartal die Kunden wieder in Hedge Funds des Institutes investiert haben und der Abfluss nicht nur gestoppt sondern in einen Zufluss gedreht werden konnte. Die Risikobereitschaft der Kunden sei bereits im ersten Halbjahr von einer extremen Risikoaversion zu einer vorsichtigen Rückkehr zu riskanteren Anlagen übergegangen, als sich die Marktlage verbessert habe. Entsprechend erfolgreich sei im zweiten Quartal die Lancierung eines neuen Fonds (Distressed Fund) verlaufen, in den gemäss Zeller 100 Mio CHF investiert wurden.
Akquisition eines Branchennachbarn nicht ausgeschlossen
Zeller machte keinen Hehl daraus, dass die Bank in der Schweiz bezüglich Kundengeldern wachsen will. Dabei schliesst er auch die Akquisition eines Branchennachbarn nicht aus. «Wir sind auf der Käuferseite», stellte Zeller klar. Allerdings mache HSBC keine Übernahme zu jedem Preis und ein potentieller Kandidat müsse zur Kultur des Institutes passen und insbesondere über einen Link zu den Emerging Marktes verfügen. (awp/mc/ps/29)