Dieser hat möglicherweise weitaus geringere Summen in dunkle Kanäle geleitet und wurde deshalb zum Ziel polizeilicher Ermittlungen. Es handelt sich aber um zwei getrennte Vorgänge. Die Bank selbst wollte die Berichte nicht kommentieren. Die Abschreibungen von 500 Millionen Euro sind im Jahresabschluss für das vergangene Jahr enthalten. Dabei handelt es sich um eine Wertberichtigung. Falls die Wertpapiere wieder im Preis steigen, kann der endgültige Schaden geringer ausfallen. Das Jahr endete für die HSH Nordbank mit einem Verlust von 2,8 Milliarden Euro.
Hintergründe noch unklar
Nach den Informationen hat die Londoner Niederlassung der HSH Nordbank im Jahr 2007 mehr als 500 Millionen Euro investiert, die bei der Muttergesellschaft falsch deklariert waren und deshalb auch falsch bilanziert wurden. Während die Zentrale der HSH Nordbank meinte, es handele sich um vergebene Kredite, steckten hinter den Investments mit den Bezeichnungen «Omega 52» und «Omega 55» tatsächlich weitaus riskantere sogenannte Kreditersatzgeschäfte. Im November 2008, nach dem Ausbruch der Finanzkrise, durchleuchtete die HSH Nordbank ihre Investments und stiess so auf die Londoner «Omega»- Geschäfte. Die Hintergründe sind noch unklar. So ist bislang nicht bekannt, ob die Beträge absichtlich falsch deklariert wurden oder ob dahinter Unfähigkeit oder ein Versehen steht.
«Vollkommen intransparente Geschäfte»
Bei den Kieler Grünen stiess der Vorgang auf heftige Kritik. «Die Omega-Transaktionen zeigen überdeutlich, dass die internationalen Geschäfte der HSH Nordbank vollkommen intransparent waren und dass dem Vorstand und dem Aufsichtsrat gänzlich die Kontrolle entglitten ist», sagte die finanzpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Monika Heinold. (awp/mc/ps/30)