Hügli berichtet weiter in Schweizer Franken
«Hügli rechnet für 2010 mit einem Umsatz in der Höhe des Vorjahres. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass wir in Lokalwährungen mit einem grossen Wachstum rechnen. Sollte der Euro aber deutlich unter 1,40 CHF sinken, fällt der Umsatz sicher unter 390 Mio CHF aus», so Villot.
Produktion nahe beim Kunden
Allzu dramatisch sieht er die Währungsturbulenzen aber nicht. «Sicher haben wir gelitten und leiden weiter unter den Währungen. Aber in den meisten Ländern, in denen wir Geschäfte machen, haben wir einen natürlichen Hedge.» Das heisst, Hügli importiere zum Beispiel aus Deutschland fast genau so viel, wie dorthin aus der Schweiz exportieret werde. «Unsere Strategie lautet, die Produktion nahe beim Kunden zu haben.»
Langfristig organisches Wachstum von 5% erwartet
Für die längerfristige Zukunft gibt sich der CEO ebenfalls optimistisch. «Wir wollen längerfristig über 5% pro Jahr organisch wachsen, das werden wir auch in Zukunft einhalten.» Die Sparte Industrial Foods werde weiterhin zweistellig wachsen. Private Label habe auch grosses Wachstumspotenzial. Nach Regionen werde vor allem Osteuropa stark wachsen und die Märkte, die Hügli neu bediene. «Wir setzen grosse Hoffnungen auf den Markt Grossbritannien», sagte er ausserdem.
Verdoppelung der Investitionen
Zum Frage, wie Hügli in diesen Märkten wachsen will, meinte er: «In erster Linie organisch.» Im Vergleich zu den Geschäftsjahren 2008/09 werde man 2010/11 nahezu doppelt so viele Investitionen tätigen, notabene ohne Akquisitionen. Darunter etwa in den Neubau in Tschechien und in neue Produktionszentren in England. Weitere Devestitionen sind nach dem Anfang Woche bekannt gewordenen Verkauf von nicht strategischen Aktivitäten in Tschechien keine mehr geplant. «Nein, andere nichtstrategische Produktlinien führen wir nicht», sagte er.
Sesselwechsel: Evolution statt Revolution
Villot, der sich auf Anfang 2011 auf das VR-Präsidium zurückziehen will, erwartet «keine Umwälzung» der bisherigen Hügli-Strategie mit dem neuen designierten CEO Thomas Bodenmann, der schon seit 16 Jahren bei Hügli ist. «Die neuen Köpfe bedeuten für Hügli keine Revolution, sondern eher eine Evolution. Aber im Ernst: Wir überprüfen laufend unsere Strategie, und aus heutiger Sicht sind wir überzeugt, dass diese sich auch in Krisenzeiten bewährt hat.» (awp/mc/ps/10)