Das Betriebsergebnis (Stufe EBIT) sank im vergangenen Jahr um 9,9% auf 22,5 (VJ 25,0) Mio CHF, der Reingewinn um 17,3% auf 15,9 (19,3) Mio, wie der Nahrungsmittelhersteller am Freitag mitteilte. Der bereits früher kommunizierte Umsatz stieg dagegen um 12,2% auf 305,0 Mio CHF, wobei 6,9% auf organisches und 5,3% auf akquisitorisches Wachstum entfielen.
Im Rahmen der Schätzungen
Hügli hat mit den Gewinnzahlen knapp im Rahmen der Schätzungen abgeschlossen. Die Banken Vontobel und ZKB hatten für den EBIT 24,0/23,1 Mio und für den Reingewinn 16,2/15,5 Mio CHF geschätzt.
Nennwertrückzahlung anstelle einer Dividende
Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 8. Mai anstelle einer Dividende wiederum eine Nennwertrückzahlung von 10,50 CHF je Inhaber-Aktie.
Ein Zwischenjahr mit Struktur- und Marketinginvestitionen
Für Hügli war 2006 – wie bereits früher angekündigt – ein Zwischenjahr mit Struktur- und Marketinginvestitionen. Hügli bezeichnet die Investitionen als Vorleistung für zukünftiges Wachstum, neue Verkaufsorganisationen zum Beispiel würden in den ersten Jahren hohe Anlaufkosten verursachen.
Ausgeglichene Umsatzentwicklung
Die Umsatzentwicklung war im 2006 in den drei geographischen Segmenten mit Steigerungen zwischen 11% und 15% recht ausgeglichen, die entsprechenden operativen Ergebnisse entwickelten sich jedoch unterschiedlich. Die Schweiz und Übriges Westeuropa legten beim EBIT deutlich zu, während in Deutschland der Ausbau der Infrastruktur mit dem Schwerpunkt Produktentwicklung, die Restrukturierung Food Service sowie Schwierigkeiten bei Private Label die EBIT-Marge drückten. Bei Hügli East fielen laut Mitteilung die hohen Aufbaukosten neuer Verkaufsorganisationen in Polen und Ungarn stark ins Gewicht.
Ausserordentliche einmalige Kosten
Zusätzlich zu den geplanten Aufbaukosten fielen laut Mitteilung ausserordentliche einmalige Kosten von 1,6 Mio CHF für Produktrücknahmen im Bereich Private Label an. Bekanntlich seien letztes Jahr grössere Partien amerikanischen Langkornreises, welcher Kleinstmengen von gentechnisch verändertem Reis enthielten, nach Europa gelangt. Obschon Analysen keine Kontamination ergeben hätten, habe man ‹aus rechtlichen und Kulanz-Gründen› alle Produkte mit amerikanischem Langkornreis aus dem Markt genommen und diesen durch italienischen Reis ersetzt, so Hügli.
Positives zum Thema Akquisitionen
Dafür kann Hügli zum Thema Akquisitionen positives berichten. Die Integration der im August 2005 akquirierten Supro (CH) und Inter-Planing (DE) sei gut gelungen, beide hätten einen ‹erfreulichen Beitrag zum Jahresergebnis› geleistet, heisst es. Hügli will auch in Zukunft ‹kleinere Akquisitionen› tätigen. Die Eigenkapitalquote von 45% biete dafür einen ‹gewissen Spielraum›, schreibt Hügli.
Optimistischer für die Zukunft
Für die Zukunft gibt sich das Unternehmen denn auch wieder optimistischer. Die weiteren Aussichten für 2007 und die Folgejahre werden nach wie vor als ‹gut und chancenreich› beurteilt. Strategie und Geschäftsmodell böten beste Voraussetzungen und die Rahmenbedingungen seien insgesamt günstig, um die Ziele zu erreichen. Hügli erwartet deshalb 2007 eine ‹anhaltend gute Umsatzentwicklung› von +8% zum Vorjahr auf rund 330 Mio CHF und ‹wieder eine deutliche Steigerung› von EBIT und Gewinn.
Die Bereiche von Hügli
Hügli ist in den vier Bereichen Bio- und organische Lebensmittel (Division Health and Natural Food), Ausserhausverpflegung (Division Food Service), Discount-Einzelhandel (Division Private Label) sowie Outsourcing gewisser Produktionsstufen durch Lebensmittelhersteller (Division Industrial Foods) tätig. (awp/mc/ab)