Hurrikan treibt US-Ölpreis mit 70,80 US-Dollar auf neuen Rekordstand

Damit wurde die erst am vergangenen Donnerstag erreichte Rekordmarke von 68,00 Dollar deutlich übertroffen.


Notierungen über 70 Dollar nicht gerechtfertigt
Der gewaltige Hurrikan «Katrina» näherte sich in der Nacht immer weiter der südöstlichen Küste am Golf von Mexiko und könnte am Morgen Ortszeit direkt New Orleans treffen, das teilweise tiefer als der Meeresspiegel liegt. «Der Markt dürfte weiter Kapriolen schlagen», sagte Chefstratege Tetsu Emori von Mitsui Bussan Futures. Am Markt steht wegen möglicher Zerstörungen durch den Hurrikan die Auswirkungen auf die Ölproduktion und Versorgungslage in den USA mit Benzin und Rohöl im Blick. Emori hält Notierungen über 70 Dollar aber fundamental für nicht gerechtfertigt. «Auf Dauer dürfte der Ölpreis nicht in diesen Regionen bleiben», sagte Emori.


Golf von Mexiko wichtiger Ölförderer
Auf den Golf von Mexiko entfällt ein Viertel der amerikanischen Erdgas- und ein Drittel der Ölförderung. Damit ist der Golf von Mexiko für die US-Ölversorgung wichtiger als Alaska. In den US-Bundesstaaten am Golf von Mexiko befinden sich zahlreiche Raffinerien. In Texas, Louisiana, Alabama und Mississippi gibt es aber auch zahlreiche grosse petrochemische Werke. Es läuft auch ein grosser Teil der amerikanischen Ölimporte über die Golfhäfen. Am Freitagabend hatten Berichte über ein mögliches Abdrehen des Sturms die Ölnotierung noch kräftig fallen lassen.


Ölpreis drückt auf die Stimmung der Verbraucher
Nach dem kräftigen Sprung halten einige Experten einen weiteren Ölpreisschub auf über 80 Dollar je Barrel angesichts der hohen Auslastung der US-Raffinerien für nicht mehr ausgeschlossen. Ökonomen befürchten, dass Ölpreise in diesen Regionen das Wirtschaftswachstum spürbar dämpfen könnten, denn der hohe Ölpreis drückt auf die Stimmung der Verbraucher. Der Konsum ist nach wie vor die Hauptstütze für das US-Wirtschaftswachstum. (awp/mc/ab)

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