Hypothekenfinanzierer Fannie Mae mit Gewinneinbruch wegen Kreditkrise
eingebracht. Die wachsende Zahl von Kreditausfällen und Verluste mit Derivate-Geschäften brachten dem Branchenführer einen Fehlbetrag von 3,56 Milliarden Dollar ein. 2008 werde ein erneut sehr schwieriges Jahr werden, kündigte Vorstandschef Daniel Mudd am Mittwoch an.
Derart hoher Verlust überrascht
Zwar war der Markt auf einen Verlust eingestimmt gewesen, allerdings nicht auf einen derart hohen. Je Aktie wies Fannie Mae im vierten Quartal ein Minus von 3,80 Dollar aus. Die von Thomson Financial befragten Analysten hatten einen Fehlbetrag von 1,24 Dollar prognostiziert. Im Jahr zuvor hatte Fannie Mae noch einen Gewinn von 604 Millionen Dollar oder 0,49 Dollar je Aktie ausgewiesen.
Keine Besserung 2008 in Sicht
«Wir gehen durch den schwierigsten Häuser- und Hypothekenmarkt seit einer Generation», sagte Mudd. Der Verlust von Fannie Mae sei auf die dramatisch fallenden Häuserpreise und die steigende Zahl von Kreditausfällen zurückzuführen. Hinzu seien Verluste aus Derivate-Geschäften gekommen. Im Gesamtjahr 2007 belief sich der Verlust auf 2,05 Milliarden Dollar nach einem Gewinn von 4,05 Milliarden Dollar im Vorjahr. Fannie Mae geht davon aus, dass sich die Zahl der überfälligen Hypothekenforderungen 2008 noch erhöhen wird.
Frisches Kapital besorgt und Dividende gekappt
Fannie Mae hatte wie der Branchenzweite Freddie Mac wegen der Krise die Dividende gekürzt und sich dringend benötigtes frisches Kapital in Milliardenhöhe besorgt. Freddie Mac will am Donnerstag Zahlen vorlegen. Der Markt geht von einem Minus von 2,34 Dollar je Aktie für das vierte Quartal aus.
Die zwei von der öffentlichen Hand gegründeten Institute besitzen staatliche Kreditgarantien. Sie sind die grösste Geldquelle für US-Hauskredite und stehen hinter rund 40 Prozent aller Hypotheken. Die Finanzierer erwerben von Banken die Darlehen, bündeln sie in Wertpapieren und verkaufen diese an Investoren weiter. Gegen beide Anbieter laufen wegen möglicher Manipulationen bei Immobilienwerten Untersuchungen des New Yorker Generalstaatsanwalts Andrew Cuomo. (awp/mc/pg)