IATA-Direktor Bisignani: Zu viele Airlines, zu viele Flieger
In diesem Jahr kämen 1200 neue Maschinen zum Einsatz, im letzten Jahr seien es 1’000 neue gewesen, sagte Bisignani in einem Interview mit der Genfer Tageszeitung «Le Temps» vom Samstag. Demgegenüber nehme die Zahl der Passagiere in diesem Jahr nur um 2% zu, während es im letzten Jahr noch 11% gewesen seien.
Airlines als schwächstes Glied in der Kette
Mit Blick auf neue Fluggesellschaften sagte Bisignani, dass viele von ihnen Verluste machten und wieder verschwänden. Die Fluggesellschaften seien das schwächste Glied in der Kette, in der andere Unternehmen – beispielsweise die Flugzeughersteller oder die Flughafenbetreiber – hohe Margen erwirtschafteten. Die Branche sei so zersplittert wie keine andere Industrie, sagte Bisignani. Der IATA gehören 260 Mitligeder an, die 94% des gesamten Flugverkehrs ausmachten. Doch der Anteil der grössten Airline mache nicht einmal 5% aus. Die IATA-Gesellschaften transportierten im vergangenen Jahr rund 2,2 Mrd Passagiere.
Produktivität seit 9/11 markant gesteigert
Immerhin sei die Branche nach den Terroranschlägen in den USA vom 11. September 2001 gezwungen gewesen, sich zu reorganisieren. Die Anstrengungen hätten gewisse Resultate gezeitigt. So seien die Produktivität um 48% gesteigert und der durchschnittliche Kerosin-Verbrauch sei um 16% verringert worden. Laut Bisignani erwirtschaftete die Branche im vergangenen Jahr bei einem Umsatz von 480 Mrd USD einen Gewinn von 5,6 Mrd USD. Dieses Jahr dürfte der Gewinn noch 4,5 Mrd USD erreichen. Dies sei weit von einer Marge von 7% entfernt, die nötig wäre, um die Investitionen zu finanzieren. (awp/mc/ps)