Dies schickte die Aktie am Montag nach Börsenschluss in den USA in den Keller. IBM läuft Gefahr, künftig in diesem wichtigen Feld zu schwächeln. Der Konzern macht fast die Hälfte seines Umsatzes mit Dienstleistungen wie dem Betrieb von Rechenzentren.
Softwaregeschäft grösster Gewinnbringer
Grösster Gewinnbringer ist indes die Software, die fast die Hälfte zum Konzernergebnis beisteuerte. Das Urgestein der Computerbranche hat dank einer traumhaften Marge von 33,3 Prozent in dieser Sparte das 30. Quartal in Folge mehr verdient: Unter dem Strich verbesserte sich das Ergebnis um 9 Prozent auf 3,4 Milliarden Dollar. IBM hatte das Softwaregeschäft erst jüngst durch die 1,4 Milliarden Dollar schwere Übernahme der britischen Sterling Commerce ausgebaut, die Programme zum Datenaustausch entwickelt. IBM plant in den nächsten fünf Jahren Übernahmen für rund 20 Milliarden Dollar und will sich unter anderem beim «Cloud Computing» verstärken. Dabei liegt die Software zentral auf einem Server und wird nur je nach Bedarf vom Arbeitsplatz-PC abgerufen.
Jahresgewinnprognose erneut leicht angehoben
Konzernchef Samuel Palmisano zeigte sich am Sitz in Armonk (Staat New York) zuversichtlich, dass der gute Lauf beim Gewinn anhält und erhöhte die Jahresprognose abermals leicht. Pro Aktie erwartet er nun 11,25 Dollar – 5 Cent mehr als bislang. Im Krisenjahr 2009 hatte der Konzern immerhin 10,01 Dollar je Aktie erreicht. «Big Blue» hatte die Rezession durch die Streichung Tausender Stellen und langfristige Serviceverträge mit seinen Kunden wesentlich besser weggesteckt als die meisten anderen Unternehmen. Das Unternehmen gilt wegen seiner breiten Angebotspalette als wichtiger Gradmesser für die gesamte IT-Branche und darüber hinaus.
Konkurrenz stark
IBM hat mit seinen Grossrechnern auch ein Standbein in der Hardware. Allerdings sind die Gewinne vergleichsweise winzig, zwischenzeitlich hatte IBM in der Sparte sogar rote Zahlen geschrieben. Über die leistungsstarken Computer aus Armonk läuft ein guter Teil des Internet-Datenverkehrs. Doch die Konkurrenz ist stark: Der Softwarekonzern Oracle hat im vergangenen Jahr den direkten Rivalen Sun Microsystems geschluckt und drückt die Hochleistungsrechner nun mit seiner Finanzkraft in den Markt. Einige grosse IBM-Kunden hätten bereits auf Sun-Maschinen umgeschwenkt, hatte Oracle-Chef Larry Ellison jüngst verbreitet. Auf der anderen Seite buhlen Computerfirmen wie Dell oder Hewlett-Packard mit ihrer preiswerteren Standardtechnik um Kundschaft. (awp/mc/ps/32)