IBM-Server: Tür zu Intel nicht zugeschlagen

IBM hat zwar bereits seit 2003 eine AMD-Opteron-basierte High-Performance-Lösung im Programm. In den vergangenen Jahren fokussierte man im Serverbereich allerdings ungleich stärker auf eine enge Kooperation mit Intel und deren lange Zeit als leistungsschwächer angesehenen Xeon-Prozessoren. «Jeder Partner ist zu einem Teil auch Mitbewerber. Von daher ist IBM immer um eine gewisse Äquidistanz bemüht – die Tür für Intel ist durch diese Entscheidung aber natürlich nicht zu», erklärt IBM-Österreich-Sprecher Georg Haberl auf Anfrage von pressetext.


Der Zeitpunkt für IBMs Schwenk zu AMD kommt insofern überraschend, da Intel erst im Juni einen neuen leistungsstarken Dual-Core Xeon-Server-Chip vorgestellt hat , der sowohl von seinen Leistungsmerkmalen als auch von der Energieeffizienz als ernstzunehmende Konkurrenz für Opteron gilt. Während einige Marktbeobachter noch rätseln, warum IBM gerade jetzt seine Opteron-Kooperation verstärkt, sehen andere vor allem den jüngsten Erfolg des breiten Opteron-basierten Portfolios bei Sun Microsystems und HP als Grund.


Verbreiterung des Server-Portfolios
Der jüngste Schwenk auf AMD-Prozessoren gibt IBM ausserdem die Möglichkeit, das Intel-dominierte Server-Portfolio entscheidend zu verbreitern. «AMD wird wie es aussieht nicht vom Markt verschwinden – und als Full-Service-Laden muss man einfach Cola und Pepsi führen», meint etwa IT-Analyst Gordon Haff vom Forschungsinstitut Illuminata . Unterstützung erhält diese Theorie durch IBM-Sprecher Jeff Benck, der am Rande der Pressekonferenz zur neuen Serverlinie sagte: «HP hatte eine breiter angelegte Produktlinie, aber nach dem heutigen Tag ist dies Geschichte.»


Besonderes Augenmerk auf Energieeffizienz
Mit den vorgestellten BladeCenter LS41 und LS21 sowie drei neuen Serversystemen – x3755, x3655 und x3455 – will IBM die Möglichkeiten des High Performance Computing noch besser ausschöpfen, ohne dabei die Ausfallssicherheit und Stabilität zu gefährden. Besonderen Wert wird eigenen Angaben zufolge dabei auf Energieeffizienz gelegt. Studien zufolge gehen mittlerweile nämlich bereits 25 bis 40 Prozent der jährlichen Ausgaben eines Rechenzentrums auf Strom und Kühlung zurück. Diesem Trend will man mit der IBM-Technologie Cool Blue sowie in Zusammenarbeit mit den Prozessorenherstellern nun bewusst entgegentreten. (pte/mc/pg)

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