IBM steigert Gewinn – Stabiler Ausblick trotz Konjunkturkrise

Der Umsatz kletterte laut der vorläufigen Zahlen um fünf Prozent auf 25,3 Milliarden Dollar (18,6 Milliarden Euro). Zugleich bekräftigte IBM den Ausblick fürs laufende Jahr. Im nachbörslichen Handel legte die Aktie deutlich zu. Dank seines vielfältigen Geschäftsmodells konnte IBM der Krise in den USA trotzen. Der Konzern erzielt mehr als die Hälfte seines Umsatzes im Ausland und ist unter anderem stark Schwellenländern wie Indien und China engagiert. Zudem stammen zwei Drittel des Umsatzes aus langfristigen Verträgen.


Umsatzplus nur plus 5 Prozent
Der Umsatz wuchs allerdings nur um fünf Prozent, ohne Gewinne durch Wechselkursgeschäfte um rund zwei Prozent. Analysten hatten einen Zuwachs von zehn Prozent vorausgesagt. «In einer normalen Situation hätte IBM den Umsatz um mindestens einen Prozentpunkt, wenn nicht noch mehr gesteigert», sagte der Analyst Chuck Jones von Atlantic Trust Private Wealth Management der Nachrichtenagentur Bloomberg. Den hohen Überschuss verdankt IBM seiner Profitabilität, die Gewinnmarge stieg von 41,3 auf 43,3 Prozent. Diese Verbesserung führen Analysten darauf zurück, dass das Unternehmen sich verstärkt im margenträchtigen Verkauf von Software engagiert und zudem die Ausgaben für Mitarbeiterpensionen senken konnte.


Ausblick bekräftigt
Trotz der wirtschaftlichen Turbulenzen bestätigte IBM seine im Frühjahr ausgegebenen Ziele fürs laufende Geschäftsjahr. Der Konzern will pro Aktie 8,75 Dollar verdienen, im Vergleich zu 2007 wäre das ein Plus von 22 Prozent. Man bleibe auch fürs gesamte Jahr zuversichtlich, erklärte IBM-Chef Samuel Palmisano.


Q3-Zahlen eigentlich erst für nächste Woche geplant
Die Bekanntgabe der Zahlen war zunächst für kommende Woche vorgesehen. «Unter den gegebenen Marktbedingungen hielten wir es für wichtig, unser Ergebnis so früh wie möglich zu veröffentlichen», erklärte ein IBM-Sprecher den überraschenden Schritt. Der Kurs des Unternehmens war im Zuge der allgemeinen Börsenturbulenzen binnen eines Monats um rund ein Fünftel gefallen. Mit Rückenwind der vorläufigen Zahlen machte das Papier nachbörslich mit einem Plus von rund 5 Prozent in etwa den Verlust des vergangenen Handelstages wett.


Wichtiger Gradmesser
Die Entwicklung des IBM-Geschäfts gilt als wichtiger Gradmesser für die Stimmung in der Wirtschaft. Mit den Bereichen Computertechnik und Beratung hat der Konzern vor allem grosse Unternehmen und Behörden als Kunden. Die IBM-Zahlen erlauben somit einen gewissen Rückschluss über deren Ausgabebereitschaft. Allerdings gibt die Branche derzeit ein uneinheitliches Bild ab. IT-Schwergewichte wie SAP und Dell warnten kürzlich, dass die Konjunkturschwäche ihrem Geschäft schade. In der kommenden Woche geben Unternehmen wie Intel und Google ihre Zahlen bekannt. (awp/mc/ps/03)

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