Darin wirft er dem Verwaltungsrat im Vorfeld der Generalversammlung vom 17. April 2008 Wertvernichtung vor und listet in sechs Punkten eine Reihe von Versäumnissen auf. Zusätlzich hat Agosti eine Reihe von Fragen und Vorschläge formuliert. Erstens verhindere der VR eine transparente Auseinandersetzung mit den strategischen Zielen des Unternehmens, «da er nur zurückhaltend und unvollständig über die Zielsetzungen in den einzelnen Bereichen informiert», wie dem auf der Webseite von Golden Peaks Capital publizierten Schreiben zu entnehmen ist. So verlangt Agosti an der GV eine Strategiepräsentation für den Papierbereich und Hammer Retex.
Geeignetes «Sell- und Lease-Back» für Immobilien verlangt
Zweitens sei zwar eine beschleunigte Restrukturierung des Papierbereiches angegangen worden und diese habe auch «einige Fortschritte gezeigt». Doch seien diese Erfolge wieder neutralisiert worden und sei das Werk im norwegischen Hunsfos «immer noch verlustbringend oder knapp ertragsneutral». Allfällige Schliessungskosten für Hunsfos seien durch ein geeignetes «Sell- und Lease-Back» für Immobilien abzufedern, so Agosti.
Abspaltung von Hammer Retex harzt
Im dritten Punkt moniert Agosti die vor Jahresfrist angekündigte und noch nicht vollzogene Abspaltung von Hammer Retex bzw. des Immobilienbereichs. Dazu seinen fast ein halbes Jahr nach Start des Verkaufsprozesses «noch immer keine detaillierten Informationen» erhältlich ausser einer vagen Vorstellung. Danach soll die Abspaltung bei richtigen Marktverhältnissen in den nächsten zwölf Monaten erfolgen. Agosti fordert eine Kotierung des Immobilienbereichs an der SWX im dritten Quartal 2008 und ein Bezugsrecht für IC-Cham-Aktionäre zum Nennwert.
Fehlende Unternehmensstrategie
Viertens fehle für Hammer Retex eine Unternehmensstrategie für die Zeit nach der Abspaltung. Es werde lediglich von einer Vervierfachung des Immobilienportefeuilles gesprochen. Fünftes fehle eine Strategie für die Weiterentwicklung des Papiergeschäftes. Der Markt für Spezialpapiere sei in einer Konsolidierungsphase, wird festgehalten. Es stelle sich die Frage, ob das Segment – auch nach einer allfälligen Schliessung des Werks in Hunsfos – die kritische Grösse habe, um als börsenkotierte Gesellschaft weiter zu bestehen oder ob eine Übernahme gesucht werde.
Zweifel an Aktienrückkaufprogramm
Schliesslich bezweifelt Agosti, dass mit dem Aktienrückkauf Wert generiert werde. Der Rückkauf könne vom VR jederzeit gestoppt werden und der Zeithorizont (bis ins Jahr 2010) sei zu lang. Auch hier fordert Agosti zusätzliche Informationen über Steuerfolgen und Umsetzung. Golden Peaks Capital hält eine Beteiligung von 8% an IC Cham sowie Kaufoptionen für weitere 4,5% der Aktien. (awp/mc/ps)