Gleichwohl korrigierten die Experten ihre Erwartungen für die kommenden sechs Monate nach unten. «Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich die Erholung der Weltkonjunktur im zweiten Halbjahr verlangsamt fortsetzen wird», sagte ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Im ECD-Raum hatten sich Deutschland und Grossbritannien nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) im zweiten Quartal als Konjunkturlokomotiven erwiesen.
Deutschland und Grossbritannien über dem Schnitt
Die beiden Länder hätten mit einem Wirtschaftswachstum von 2,2 Prozent (Deutschland) und 1,1 Prozent (Grossbritannien) im Vergleich zum Vorquartal besser als der Rest der EU-Mitgliedsländer abgeschnitten, teilte die OECD mit. Zurückgefallen seien die japanische und die amerikanische Wirtschaft, die um 0,1 beziehungsweise 0,6 Prozent schrumpften. Das Bruttoinlandsprodukt der OECD-Zone wuchs im Jahresvergleich um 2,8 Prozent, Deutschland legte um 3,7 Prozent zu.
Abgekühlte Stimmung in Nordamerika und Asien
Sowohl in Westeuropa als auch in Nordamerika und Asien wurde die derzeitige Situation nach ifo-Angaben besser beurteilt als in der vorangegangenen Befragung. Die Zukunftsaussichten sehen die Experten jedoch skeptischer. In Westeuropa machten die positiveren Einschätzungen zur aktuellen Lage die zurückhaltenderen Erwartungen für die kommenden Monate aber mehr als wett, so dass der Indikator leicht stieg. Dagegen kühlte sich die Stimmung in Nordamerika und Asien ab. Dabei sank der Indikator in Nordamerika wieder unter seinen langfristigen Durchschnitt.
Erwartungs-Index gibt nach
Insgesamt stieg der Lage-Index im dritten Quartal von 80,4 auf 93,5 Punkte, der Index für die Erwartungen gab dagegen von 126,3 auf 112,3 Punkte nach. Für das laufende Jahr erwarten die Experten im weltweiten Durchschnitt zwar eine etwas höhere Inflation als im Vorjahr, nämlich 3,1 Prozent nach 2,5 Prozent im Jahr 2009. Im Vergleich zur vorangegangenen Umfrage blieben die Inflationserwartungen jedoch stabil. Für die Erhebung hatte das ifo Institut im Juli weltweit 1103 Experten aus 116 Ländern zur jeweiligen Konjunkturentwicklung und anderen Wirtschaftsdaten befragt. (awp/mc/ps/19)