ifo: Weltwirtschaftsklima im ersten Quartal erneut deutlich eingetrübt

Der Weltwirtschaftsklima-Index sei von 99,3 Punkten im Vorquartal auf 90,4 Punkte gesunken, teilte das Institut für Wirtschaftsforschung (ifo) am Mittwoch in München mit. Dies ist der niedrigste Stand der Kennzahl seit Mitte 2003. Die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage sank von 118,7 Punkten auf 109,6 Punkte. Die Erwartungen für die nächsten sechs Monate trübten sich von 80,7 Punkten auf 71,9 Punkte ein.


Anhaltende US-Hypothekenkrise
Die erneute Stimmungseintrübung ist laut ifo vor allem auf die anhaltende US-Hypothekenkrise zurückzuführen. Diese belaste neben den USA vor allem die Finanzsysteme in Grossbritannien, der Schweiz, Irland und Deutschland. Die Verschlechterung des ifo-Wirtschaftsklimas betreffe vor allem Nordamerika und Westeuropa, deutlich weniger hingegen Asien. Die negativen Auswirkungen der Subprime-Krise konzentrierten sich auf das erste Halbjahr 2008 und sollten danach abebben, schreibt das ifo.


Leitzinssenkungen und weitere Dollar-Abschwächung erwartet
Erstmals seit Ende 2003 erwarte eine Mehrheit der befragten Konjunkturexperten einen Rückgang der Notenbankzinsen. Der Anstieg der langfristigen Zinsen dürfte demnach in den nächsten sechs Monaten nahezu zum Stillstand kommen. Der US-Dollar und der japanische Yen gelten aus Sicht der Befragten weiterhin als unterbewertet. Dagegen würden der Euro und das britische Pfund nach wie vor als überbewertet angesehen. Unabhängig von der fundamentalen Einschätzung der Währungen werde erwartet, dass sich der Dollar in den nächsten sechs Monaten tendenziell weiter abschwäche.


Über 1000 Konjunkturexperten befragt
Im Rahmen der Studie wurden vom ifo Institut 1.004 Konjunkturexperten aus 90 Ländern befragt. Die Umfrage wurde in Zusammenarbeit mit der Internationalen Handelskammer in Paris (ICC) durchgeführt. (awp/mc/ps)

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