IfW: «Leichte Rezession» für Deutschland absehbar

Für 2008 erwartet das Institut für Weltwirtschaft (IfW) ein Wachstum von 1,9 Prozent (zuvor 2,1) und im Jahr 2009 nur noch 0,2 Prozent (zuvor 1,0). Im Jahr 2007 hatte das Wachstum in Deutschland noch bei 2,5 Prozent gelegen.


Keine grösseren «Übersteigerungen»
Sowohl die Daten für Nachfrage als auch für die Produktion würden deutlich nach unten weissen, schreibt das IfW. Die deutsche Konjunktur dürfte allerdings weniger stark an Schwung einbüssen als in manchen anderen grossen Ländern. In anderen Ländern seien die wirtschaftlichen «Übersteigerungen» grösser gewesen. Ein leichter Rückgang der Produktion in Deutschland sei wahrscheinlich. Von einer «technischen Rezession» sprechen Volkswirte, wenn die Wirtschaft zwei Quartale hintereinander schrumpft. Die Inflation in Deutschland hat laut IfW ihren Höhepunkt überschritten und wird sich von 2,9 Prozent im laufenden Jahr auf 2,4 Prozent 2009 abschwächen.


«Konjunkturaufschwung im Euroraum beendet»
Noch düsterer sieht es nach Einschätzung des IfW für die Eurozone insgesamt aus: «Der Konjunkturaufschwung im Euroraum ist beendet.» Der Euroraum werde voraussichtlich eine Rezession erleben. Belastend wirke sich die Situation an den Immobilien- und Finanzmärkten sowie die Wechselkurse und Rohstoffpreise aus. Das IfW reduzierte seine Prognose für die Eurozone für das Wirtschaftswachstum 2008 auf 1,4 Prozent (zuvor 1,8). Für das Jahr 2009 erwarte man eine Stagnation, nachdem im Juni noch ein Wachstum von 1,4 Prozent erwartet worden war. Im Jahr 2007 war die Wirtschaft der Eurozone noch um 2,9 Prozent gewachsen. Die Inflation in der Eurozone hat laut IfW jedoch ihren Höhepunkt überschritten und wird sich von 3,5 Prozent im laufenden Jahr auf 2,6 Prozent im kommenden Jahr abschwächen.


«Frühindikatoren weltweit auf Talfahrt»
Auch die Aussichten für die Weltwirtschaft haben sich laut IfW deutlich verschlechtert. «Weltweit sind die Frühindikatoren auf Talfahrt.» In einer Reihe von Industrieländern drohe inzwischen eine Rezession. Auch in vielen Schwellenländern deute sich eine Phase schwächerer Konjunktur an. Die Inflation habe wahrscheinlich ihren Höhepunkt überschritten. «Doch wird die Korrektur von Übersteigerungen im Immobilien- und im Finanzsektor vieler Länder die weltwirtschaftliche Entwicklung über längere Zeit belasten.» Diese Korrektur vollziehe sich nicht nur in den USA, sondern zunehmend auch in Europa.


USA: Nur noch 1,2 Prozent Wachsum 2009?
Das IfW reduziert daher seine Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft für das laufende und für das kommende Jahr. Für 2008 erwartet das IfW ein Wachstum von 3,7 Prozent (zuvor 3,9) und für 2009 ein Wachstum von 3,3 (zuvor 3,7) Prozent. In den USA der grössten Volkswirtschaft der Welt dürfte sich das Wachstum von 2,0 Prozent im vergangenen Jahr auf 1,9 Prozent im laufenden Jahr abschwächen. Im Jahr 2009 werde die US-Wirtschaft dann nur noch um 1,2 Prozent wachsen. (awp/mc/ps/14)

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