IG Metall beschliesst Forderung für Metall-Tarifrunde
Zu dem Forderungspaket für die 3,4 Millionen Beschäftigten der Branche dürften auch ein Tarifvertrag zur Qualifizierung und Innovation sowie die Verlängerung der vermögenswirksamen Leistungen gehören.
Friedenspflicht endet ende März
Die Verhandlungen, die regional geführt werden, beginnen am 8. Februar in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Die Lohn- und Gehaltstarifverträge laufen Ende Februar aus. Die Friedenspflicht endet vier Wochen später in der Nacht zum 29. März. Von diesem Zeitpunkt an kann die IG Metall zu Warnstreiks aufrufen.
Schwierige Auseinandersetzung
Die Gewerkschaft stellt sich auf eine schwierige Auseinandersetzung ein. IG-Metall-Chef Jürgen Peters warf den Arbeitgebern vor, in ihren Reihen falsche Erwartungen über die Verzichtsbereitschaft der Beschäftigten zu wecken. Damit arbeiteten sie «systematisch auf einen Konflikt hin». Peters kritisierte, dass einzelne Arbeitgeber bereits Erhöhungen von 1,2 Prozent für zu hoch hielten. «Das glaubt doch kein Mensch, dass wir die Tarifrunde auf diesem Niveau abschliessen», sagte der Gewerkschaftsvorsitzende.
Personalabbau und Produktivitätssteigerung
Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, warnte die IG Metall, mit hohen Lohnsteigerungen in der bevorstehenden Tarifrunde Arbeitsplätze zu gefährden. «Wir müssen mit Personalabbau und Produktivitätssteigerung auf Kostenerhöhungen im Bereich von Löhnen, Material und Energie reagieren. Wer dies nicht tut, der geht mit seinen Arbeitsplätzen unter», sagte Kannegiesser der «Berliner Zeitung» (Freitagausgabe).
Falsches Gewerkschafts-Argument
Er nannte zudem das Gewerkschafts-Argument falsch, hohe Lohnsteigerungen würden zu mehr Kaufkraft und einer Belebung der Binnenkonjunktur führen. Eine Stärkung der Binnenkonjunktur «lässt sich in einem globalisierten Umfeld und bei tiefer Kluft zwischen Brutto und Netto nicht mit einer Erhöhung der Bruttolöhne über den Produktivitätszuwachs hinaus erzwingen», sagte er.
Stufenweise Entgelterhöhungen
In der Tarifrunde 2004 für die Metall- und Elektroindustrie hatten sich Gewerkschaft und Arbeitgeber auf stufenweise Entgelterhöhungen im Volumen von 2,2 und 2,7 Prozent für 26 Monate geeinigt. Die IG Metall war mit einer Forderung von 4,0 Prozent in die Verhandlungen gegangen. Zudem vereinbarten Gewerkschaft und Arbeitgeber erstmals eine Öffnung des Flächentarifs. Das Pforzheimer Abkommen sieht vor, dass Betriebe zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen die Arbeitszeit auch ohne Bezahlung erhöhen oder Sonderzahlungen kürzen können. (awp/mc/ab)