IG Metall ruft zu weiterem Warnstreik bei Infineon auf
Geplant war unter anderem ein Fackelzug der Beschäftigten um das Werksgelände am späten Abend. Nachdem Infineon nach einer ersten Aktion in der vergangenen Woche «keinerlei Anzeichen» gemacht habe, auf die Forderungen einzugehen, wolle man so den Druck auf den Halbleiterhersteller erhöhen, hiess es. Infineon kritisierte den Warnstreik-Aufruf.
Zu Verhandlungen aufgefordert
«Wir fordern Infineon auf, mit uns über die Zukunft der Arbeitsplätze und unsere Tarifforderungen zu verhandeln», erklärte Bayerns IG-Metall-Chef Werner Neugebauer. Politisches Ziel der Gewerkschaft bleibe der Erhalt der Arbeitsplätze über den von dem Unternehmen verkündeten Schliessungstermin hinaus.
Substantielles Angebot erwartet
Die Gewerkschaft hat unter anderem eine fünfjährige Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft für die Betroffenen gefordert. «In der kommenden Woche erwarten wir von Infineon ein substanzielles Angebot», betonte Neugebauer. Bereits vor gut einer Woche hatten sich rund 160 Beschäftigte an einem Warnstreik in dem Werk beteiligt.
Gewerkschaft soll sich miteinbringen
«Streiks können die wirtschaftlichen Realitäten nicht ausser Kraft setzen», bekräftigte Infineon am Freitag. Zugleich kündigte das Unternehmen an, die Produktion während des Warnstreiks mit geeigneten Massnahmen zu stützen und forderte die Gewerkschaft abermals auf, sich in Verhandlungen über Sozialplan und Interessensausgleich mit einzubringen.
Schliessung des Werkes geplant
Das Unternehmen plant die Schliessung des Werkes für Anfang 2007. Nach Einschätzung der Gewerkschaft wären davon 800 Beschäftigte direkt und nochmals 200 Mitarbeiter aus anderen Bereichen betroffen. (awp/mc/ab)