IHAG Kommentar: Banken-Rally, Gewinnmitnahmen nun wahrscheinlich

Zusammen mit dem nun anziehenden Sentiment für Bankwerte eröffneten die UBS Titel am Dienstag 5% höher und stiegen im Tagesverlauf gar 12%. Etwas nüchterner betrachtet wird UBS kaum eine Dividende ausschütten, wegen Verlustvorträgen von einer sehr tiefen Steuerrate profitieren. Zudem erfolgten auch im 2. Quartal immer noch Kapitalabflüsse. Auch Credit Suisse zogen nun mit, wenn auch «nur» 8%. Vermutlich mussten nun viele Short-Positionen eingedeckt und Untergewichte im Bankensektor neutralisiert werden, was den Kaufrausch erklärt.


Zyklische Erholung in der Luftfahrt
Anders als die Banken gaben defensive Werte wie Kraft Foods und Procter & Gamble in den USA, sowie Unilever und Nestlé in Europa nach, weshalb die Indices über die Woche praktisch unverändert schlossen: Dow Jones +0.4%, Euro Stoxx 50 +0.9%, 
SMI 0.0%. Der Ölpreis tendierte seitwärts und Gold gab leicht um 1% nach. Dagegen zogen gewisse Rohstoffe wie Aluminium, Kupfer und Palladium wieder an. Die IATA meldete eine starke Erholung des Flugverkehrs im Juni, wonach der internationale Passagierverkehr um 12% und die Fracht um 26.5% gegenüber dem Vorjahr stiegen. Regional erholte sich Europa mit 8% nur halb so gut wie Asien mit 16%. Die USA lagen in der Mitte bei 11%. Der Ladefaktor blieb bei knapp 80% unverändert. Die zyklische Erholung in der Luftfahrt ist demnach in vollem Gange, was die 400 Flugzeugbestellungen an der Farnborough Air Show bestätigen.


Teilweise solide Werte unter Höchstkursen 
Nachdem in der Vorwoche bereits UPS mit erhöhtem Ausblick überzeugte, hat nun auch der Konkurrent Fedex die Gewinnerwartungen nach oben korrigiert. Nachdem bisher etwa die Hälfte der kotierten US-Firmen die Quartalsergebnisse vorgelegt haben, konnten rund 70% die Gewinnerwartungen übertreffen. Allerdings wurden auch schon leichte Enttäuschungen abgestraft. Kellogg oder Colgate-Palmolive verloren bei der Publikation der Quartalszahlen in den USA über 6% und Clariant in der Schweiz trotz starker Quartalszahlen wegen eines vorsichtigen Ausblicks 4%. In den Aktienkursen ist schon viel Positives enthalten und die guten Quartalszahlen verpuffen. Somit geht den Aktienindices nun etwas die Luft aus und wir erachten eine Konsolidierung als wahrscheinlich. Tradingorientierten Investoren würden wir daher empfehlen, den letzte Woche gut gelaufenen Titeln wie CS, Julius Bär und ABB nicht mehr nachzurennen, sondern eine Korrektur abwarten. Diese ist in Titeln wie ITW, ITT in den USA, SGS, Nestlé, Novartis und Roche, teils auch BASF, Inditex und Swatch in Europa bereits erfolgt. Hier kauft man solide Werte unter Höchstkursen. Nachdem Givaudan 3 Monate seitwärts tendierte, lauert die Aktie im Vorfeld der Quartalszahlen vom Donnerstag auf einen Ausbruch .

(IHAG/mc/hfu)


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