IHAG-Kommentar: Gemischte Daten vom US-Immobilienmarkt

Die durchschnittliche Lagerdauer erhöhte sich leicht von 8.3 auf 8.9 Monate. Positiv ist, dass die Transaktionspreise mit USD 183?700 im Median den höchsten Stand in diesem Jahr erreicht haben. Die Grafik zeigt die monatliche Entwicklung der Verkäufe neuer und bestehender Häuser seit Ende 2003.


«Double dip»-Szenario eher unwahrscheinlich
Der Index der vorauseilenden Wirtschaftsindikatoren fiel im Juni um 0.2% (-0.3% erwartet) und bestätigt damit das Bild einer an Momentum verlierenden US-Wirtschaft. Negative Beiträge lieferten unter anderem die tiefere durchschnittliche Wochenarbeitszeit und der schlechtere Arbeitsmarkt. Sehr stark sind nach wie vor der «Money Supply» und die steile Zinskurve. Die schwächeren Wirtschaftsdaten der letzten Wochen bereiten auch der Notenbank Kopfzerbrechen. Gemäss Aussagen von Ben Bernanke sei der wirtschaftliche Ausblick zurzeit ungewöhnlich unsicher, ein «double dip» jedoch ein Wirtschaftsszenario mit einer geringen Wahrscheinlichkeit. Die Notenbank wird die Lage weiter beobachten, wohlwissend, dass im äussersten Notfall zusätzliche Stimulierungsmassnahmen zur Verfügung stehen würden.


Warten auf BIP-Report aus Washington  
Wir denken, dass nach dem starken Wachstum im 4. Quartal von 5.6%, die aktuelle Abschwächung der Dynamik nicht ungewöhnlich ist. Mit grosser Spannung wird der BIP-Report vom 2. Quartal erwartet, der am Freitag veröffentlicht wird (siehe auch Termine der laufenden Woche auf der letzten Seite). . Die Schätzungen haben mit 2.5% mittlerweile ein realistisches Niveau erreicht, womit eine Enttäuschung wenig wahrscheinlich erscheint. In der 2. Jahreshälfte muss jedoch nach unserem Dafürhalten mit Zuwächsen von weniger als 2% gerechnet werden. Fürs Gesamtjahr erwarten wir ein BIP-Wachstum der US-Wirtschaft im Bereich von 2.5% bis 3.0%. Die sehr schlechte Kreditvergabe und die hartnäckige Arbeitslosigkeit verhindern eine schnellere Erholung. (ihag/mc/ps)

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