In solchen Fällen bestraften die Investoren die entsprechenden Aktien mit deutlichen Kursabschlägen. Davon betroffen waren unter anderem die Aktien von ABB, Qualcomm und des Börsenlieblings Amazon. Doch diese Kursrückschläge konnten den Aufwärtstrend des S&P500 (Wochengewinn: 2.11%) nicht stoppen. Etwas anders sieht es in der Schweiz aus, wo der SMI die Woche mit einem Verlust von 1.8% beendete. Der EUR verlor gegenüber dem USD innert Wochenfrist ca. 1%, nachdem Griechenland den IMF um finanzielle Hilfe bat. Wir denken, dass die EUR-Schwäche noch nicht vorüber ist. Es kann kurzfristig eine Gegenreaktion geben, es dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein, bis das Level von 1.30 unterschritten wird.
Fokus auf Europa
In dieser Woche geht die «Earnings Season» weiter. Der Fokus schiebt sich von den USA langsam nach Europa, wo beispielsweise Siemens, die Deutsche Bank und BASF ihre Gewinnausweise präsentieren werden. Allgemein dürfen auch in Europa gute Zahlen erwartet werden. Gut möglich, dass die europäischen Börsen in der Folge ihren Performance-Rückstand gegenüber Amerika (YTD-Performance S&P500: 9.2% vs. 1.7% für den DJ Stoxx 50) etwas verringern können. Trading-orientierten Anlegern raten wir immer noch Gewinne bei sehr gut gelaufenen Aktien im Vorfeld der Zahlen zu realisieren. Die letzte Woche zeigte, dass eine solche Strategie erfolgreich sein kann. Darüber hinaus ergeben sich bei Kursrückschlägen aufgrund der Quartalszahlen immer auch wieder Einstiegschancen. Interessant erscheinen uns hier Qualcomm, ABB, aber auch die Aktien der Credit Suisse.
Zinsentscheid der amerikanischen Notenbank
Auf makroökonomischer Ebene steht diese Woche der Zinsentscheid der amerikanischen Notenbank an. Es wird ein Festhalten am bisherigen Niveau von 0.25% erwartet. Wir denken, dass die Notenbank in diesem Jahr keine Zinserhöhung vornehmen wird. Grund dafür ist der nach wie vor schlechte Arbeitsmarkt mit einer rekordhohen Arbeitslosigkeit. Da die Inflation in den letzten Monaten sogar noch zurückgekommen ist, hat das Fed von dieser Seite her keinen Zwang die Zinsen erhöhen zu müssen. Die grosszügige Geldpolitik ist positiv für Wirtschaft und Börse. Am Freitag wird eine erste Schätzung des BIP-Wachstums vom 1. Quartal veröffentlicht. Man erwartet einen Zuwachs von 3.4%, nach 5.6% im 4. Quartal 2009. Wir schliessen ein Übertreffen dieser Schätzung nicht aus, weil der Privatkonsum in der Januar-März-Periode sehr robust ausgefallen ist.
(IHAG/mc/hfu)